03.06.2022, 09:00 Uhr - 22:00 Uhr, Stuttgart-Hohenheim
Offene Veranstaltung

Postsowjetische Communities

– Was können wir aus den Zuwanderungsgeschichten in Stuttgart lernen?
Menschen mit so genanntem „Migrationshintergrund“ aus der ehemaligen Sowjetunion bilden die größte Gruppe an Einwanderer:innen in Deutschland. Im Austausch mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft soll der Frage nachgegangen werden, wie es um die Teilhabe von Menschen mit postsowjetischen Bezügen bestellt ist und was man aus der langjährigen Zuwanderungsgeschichte im politischen Umgang und Zusammenleben mit anderen Bevölkerungsgruppen lernen kann.


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Postsowjetische Migration in Stuttgart

Wie gut ist die Integration der Menschen aus der Ex-Sowjetunion im Südwesten gelungen, welche Hürden gibt und gab es? Dem ging die Tagung zu Postsowjetischen Communities nach.

Rund 3,5 Millionen Menschen mit so genanntem „Migrationshintergrund“ aus der ehemaligen Sowjetunion lebten laut Mikrozensus 2019 in Deutschland und bilden damit die größte Gruppe an Einwanderer*innen. Auch in Baden-Württemberg zählen Russland und Kasachstan weiterhin zu den elf bedeutendsten Herkunftsländern der zugewanderten Bevölkerung. Postsowjetische Migrant*innen gelten dabei gemeinhin als Paradebeispiel „gelungener Integration“: Laut einer aktuellen Studie (Panagiotidis 2020) hat sich ihre sozioökonomische Situation in den letzten Jahren deutlich verbessert, als „weiße“ Migrant*innen gelten sie als „unsichtbar“ und werden immer wieder mit positiven Stereotypen in Verbindung gebracht. Gleichzeitig sind auch sie mit antislawischem Rassismus konfrontiert. Viele Menschen arbeiten weiterhin deutlich unterhalb ihrer Qualifikation. Die postsowjetischen Communities sind vielfältig und überlappen sich gegenseitig: russlanddeutsche Spätaussiedler*innen, jüdische Kontingentflüchtlinge, Studierende, Au Pairs, Künstler*innen, Arbeitsmigrant*innen oder auch Zugewanderte im Zuge des Familiennachzugs oder der Familiengründung. Das Gebiet der Eingewanderten beschränkt sich dabei keineswegs auf Russland, sondern umfasst alle Teile der ehemaligen Sowjetunion, und das in ihrer ganzen Heterogenität: von St. Petersburg bis Chabarowsk, von Estland bis Aserbaidschan, von Moldau bis Tadschikistan.
30 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion spürt der Fachtag dem Leben der postsowjetischen Communities in Baden-Württemberg, insbesondere der Landeshauptstadt Stuttgart, nach. Im Austausch mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft gehen wir der Frage nach, wie es um die politische, soziale und wirtschaftliche Teilhabe von Menschen mit Migrationsbezügen zur ehemaligen Sowjetunion bestellt ist – und was man aus der langjährigen Zuwanderungsgeschichte im politischen Umgang und Zusammenleben mit anderen Bevölkerungsgruppen lernen kann. Der Fachtag ist eine Kooperation der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Landeshauptstadt Stuttgart und der Landeszentrale für politische Bildung
Baden-Württemberg.

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