Ökumene – Der Weg zu Frieden und gedeihlichem Miteinander

© Frank Eppler
Friedliches Zusammenleben im Geiste Abrahams
Der Beitrag der Religionen zu Toleranz und Verständigung
Die abrahamitischen Religionen bieten vielfältige Ressourcen zu Toleranz und Verständigung. Wie sind diese zu erschließen und für interreligiöse Verständigungsprozesse anwendbar zu machen? Welche spezifischen Herausforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten ergeben sich dabei im Blick auf die Situation in Afrika? Hier setzt das Projekt „Pactum Africanum“ an.
Afrika, der Kontinent der Hoffnung, braucht Frieden, keine Waffen. Afrika ist ein zutiefst religiöser Kontinent. Gerade religiöse Menschen schmerzt es besonders, wenn Religion zur Rechtfertigung von Gewalt missbraucht wird. Judentum, Christentum und Islam bekennen sich zum Frieden, dennoch kommt es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Dagegen engagiert sich „Pactum Africanum“ als Gemeinschaft über die Grenzen der Religionen hinweg. Etwa in Äthiopien haben Juden, Christen und Muslime seit vielen Jahrhunderten als gute Nachbarn zusammengelebt. Das beweist: Ein friedliches Neben- und Miteinander in Afrika ist möglich.
Die Kunst, mit Differenzen umzugehen, ist der Schlüssel für den religiösen Frieden. Aus Gottes Barmherzigkeit schöpfen die an den einen Gott Glaubenden die Kraft, auch Mitmenschen barmherzig und mit Respekt zu begegnen. Dieser Respekt umfasst alle Menschen, nicht nur die Gemeinschaft der eigenen Glaubenstradition. So ist es die positive Kraft des Glaubens selbst, die Respekt und starke Toleranz befördern kann und Räume öffnet für echte Begegnung. Die Akademie bietet Theologen und Experten aus der Praxis die Gelegenheit, sich über Wege zu Frieden und dem Miteinander der Religionen auszutauschen.
Veranstaltungen des Fachbereichs Theologie - Kirche - Gesellschaft
Wirksame Wegmarken
Die sorgfältig formulierten Überlegungen der Synodalen müssen jedoch in jeder Ortskirche einem Praxistest unterzogen werden. Deshalb werden nicht nur Fachleute den Extrakt des Synodalen Weges vorstellen, sondern auch Praktiker:innen kritisch auf diese Analysen und Vorhaben schauen. Dabei hat die Erfahrung der Haupt- und Ehrenamtlichen ihre Bewertungsgrundlage im Kontext unseres Rottenburger Modells: Was ist schon hier und heute Realität? Was kann und muss morgen oder übermorgen umgesetzt und in den Blick genommen werden? Was lässt sich nur auf globaler weltkirchlicher Ebene lösen, muss aber hier und heute benannt, bearbeitet, verfolgt werden?
Die Tagung möchte nach vorne blicken und die Ergebnisse des Synodalen Weges vor dem Schicksal der Würzburger Synode bewahren, von welcher viele gute Ideen bis heute in den Schubladen Roms liegen. Der Blick in die Zukunft, den wir mit den Men-schen in der eigenen Diözese wagen, kann bereichert werden durch externe Fachleute, wie sie als Referent:innen bei der Tagung mitwirken. Besonders Prof. Tomáš Halík hat sich seit Beginn des Synodalen Weges in Deutschland immer wieder zu diesem Vorhaben geäußert und wird uns als Soziologe, Theologe und Priester über zwei Tage einen fachkundigen und kritischen Außenblick geben.
Der Nachmittag des Christentums
Genau das sei der Nachmittag, der sich in der Gegenwart ankündige: Das zukünftige Christentum, das von jedem Machtanspruch und jeder klerikalen Engherzigkeit befreit ist; in dem ein lernender Glaube mit den Suchenden gelebt wird. "Holen wir unseren Glauben an die Gottheit Jesu zurück aus den dogmatischen Definitionen, deren Sprache für viele unserer Zeitgenossen unverständlich ist, zurück zu der Orthopraxis unserer solidarischen Offenheit für die Theophanie (Offenbarung Gottes) im Leid der Menschen in der Welt."
Halíks Zeitansage ist treffend in der Kritik und gleichzeitig voller Hoffnung für eine Wende im Christentum von der Religion zur Spiritualität. Um diese Wende geht es bei unserem Abendgespräch. Und wie bereiten wir als Christ:innen diesen "Nachmittag" vor? Wie können wir ihm Nachdruck verleihen? Anders als im Tageslauf kommt er ja wohl nicht von allein.
Den Frieden gewinnen!
Politisch-Philosophischer Salon Uschi Strautmann
Uschi Strautmann wurde 2007 Leiterin der Fernsehabteilung Baden-Württemberg des SWR. Aktuell leitet sie die Abteilung multimediale Landespolitik. Diese liefert alle landespolitischen Beiträge für Hörfunk, Fernsehen und Internet im SWR und produziert das landespolitische Magazin "Zur Sache BW". Erfahrung mit Informationssendungen im SWR, im ARD-Hauptstadtstudio und im SDR hat Strautmann schon viel länger. Auch war sie ARD-Korrespondentin in Buenos Aires und in Kairo.
Nachgefragt - Rainer Maria Rilke, Sucher und Seher.
Erinnern im Anthropozän
Die Studienwoche mit Expert:innen und Aktivist:innen aus Lateinamerika und Afrika richtet vor diesem Hintergrund einen theologischen und interdisziplinären Blick auf zwei aktuelle Brennpunkte post- und dekolonialer Auseinandersetzungen : Wie transformieren postkoloniale Perspektiven unsere nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen? Wie sind wir aktuell in neokoloniale Ausbeutungsverhältnisse, wie sie in extraktivistischen Projekten zutage treten, verstrickt?