Genderperspektive

Zur Debatte um gleiche Augenhöhe von Mann und Frau

Die Genderdebatte und die Genderforschung nehmen seit den 90er Jahren in der Wissenschaft und in der Öffentlichkeit einen zunehmend breiten Raum ein. Frauen in Führungsetagen und Männer in Elternzeit zeigen, dass Rollenzuschreibungen pragmatisiert und offener geworden sind. Die anhaltende Kontroverse um das Thema „Sexuelle Vielfalt“ im Bildungsplan Baden-Württemberg macht aber auch deutlich, dass nicht nur Kirchen, sondern Teile der Bevölkerung sich hier in einer hochemotionalisierten Wertedebatte engagieren.

In der katholischen Kirche demonstrierte die Umfrage von Papst Franziskus und auch das anschließende Schreiben „Amoris Laetitia“, dass in der Frage der Geschlechterdebatte und Rollenverteilung gesellschaftlicher und kirchlicher Diskurs mehrheitlich scharf aufeinander prallen. Zu schillernd und heterogen erscheinen die Konnotationen und Definitionen um Geschlechtergerechtigkeit, Doing-Gender, Gendermainstreaming, QUEER etc.; mit der Folge, dass in der katholischen Kirche mit Skepsis oder offener Ablehnung auf dieses Thema reagiert wird. Dabei bleibt unklar, welche Fachinformationen innerkirchlich tatsächlich zur Kenntnis genommen wurden.

Auch innerkirchlich wird die Debatte um die Rolle der Frau unvermindert geführt. Deutlich wird dies auch an der Frage, ob Frauen zu Weiheämtern in der Kirche zugelassen sein sollen, oder nicht. Vor 20 Jahren sind in der Akademie in Hohenheim erstmals Frauen zusammengekommen, um die Zulassung zum Diakonat zu fordern. Der jährliche Tag der Diakonin erinnert an diese unerfüllte Gleichberechtigung in der Kirche. Er erneuert immer wieder den Ruf nach einer Kirche, in der Männer und Frauen gleichwertig sind.

Bericht und gemeinsame Abschlusserklärung vom Tag der Diakonin am 29. April 2017

Veranstaltungen des Fachbereichs Theologie - Kirche - Gesellschaft

Tagung des Nachwuchsnetzwerks Dogmatik und Fundamentaltheologie

Maria: der lange Schatten einer Galionsfigur

Unter dem weit ausgebreiteten Mantel Mariens spannt sich auch ein gewaltiges Spektrum religiöser Erfahrungen und Traditionen auf: Maria als Mittelpunkt uralter und ganz neuer Volksfrömmigkeit; Maria, einfache Magd und Königin des Himmels; Maria als Identifikationsfigur kirchenpolitischer Bestrebungen 2.0 und 1.0; Maria als Streitpunkt für gesellschaftliche Rollenzuschreibungen und für dogmatische Festlegungen; Maria ohne Sünde - Sinnbild für eine sündlose Kirche? Die Vielschichtigkeit dieser Figur in konfessionellen, religiösen, historischen und kulturellen Kontexten verlangt nach stetiger Auseinandersetzung. Das Nachwuchsnetzwerk Dogmatik und Fundamentaltheologie möchte diese auch in ihrer beeindruckenden Breite fördern.

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16. Hohenheimer-Theologinnen-Treffen

Blick zurück nach vorn

25 Jahre AGENDA - Forum katholischer Theologinnen e.V.
Das 16. Hohenheimer Theologinnen-Treffen feiert 25 Jahre AGENDA - Forum kath. Theologinnen. Wir blicken in den Rückspiegel und nach vorne: Welche Forderungen müssen heute an Theologie, theologische Frauenforschung und frauengerechte Theologie gestellt werden? Welche Theologie brauchen wir für die Zukunft, und was bedeutet das für die Theologinnen heute?

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Offene Veranstaltung

Politisch-Philosophischer Salon: Hartmut Rosa

Neues denken, um anders handeln zu können: Prominente Gäste, die sich diesem Prinzip verschrieben haben, stehen im Fokus des Politisch-Philosophischen Salons und diskutieren mit Dr. h.c. mult. Annette Schavan und Prof. Dr. Ortwin Renn über nachpandemische Transformationsideen und Konzepte. Als Gast des Abends begrüßen wir Prof. Hartmut Rosa.

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Mit unserer Kirche synodal in die Zukunft

Wirksame Wegmarken

Der Synodale Weg in Deutschland nähert sich seinem Abschluss. Aber was kommt danach? Auch die Würzburger Synode der deutschen Bistümer (1971-75) wollte wirksame Wegmarken setzen und hat bis heute – nach fast fünfzig Jahren! – auf viele Anfragen in Rom noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung erhalten.

Diesmal sind wir klüger, sagten sich im Bistum Rottenburg-Stuttgart der Diözesanrat, die Abteilung Pastorale Konzeptionen und die Akademie.

Zwei Tage lang werden wir in Stuttgart-Hohenheim konkrete Handlungsoptionen für unsere Diözese aus den Ergebnissen der vier Foren des Synodalen Weges so formulieren und adressieren, dass sie auch umgesetzt werden. Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen, die beim Synodalen Weg dabei waren, diskutieren und referieren mit all jenen, die immer noch an der Zukunft der Kirche ein Interesse haben.

Vor allem geht es um den Dialog und um ganz handfeste Handlungsoptionen. Das Besondere ist die Begleitung durch den international bekannten Prager Theologen und Priester Prof. Tomáš Halík, der den Synodalen Weg seit dessen Beginn mit klugen und bedenkenswerten Anmerkungen begleitet, die auch weltweite Aufmerksamkeit erfahren.

Zum Abschluss laden wir für den 13. Juli auch zu einem öffentlichen Abendvortrag mit Tomáš Halík ein, der zuletzt mit seinem zukunftsträchtigen Buch „Der Nachmittag des Christentums“ für Aufsehen gesorgt hat.

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Offene Veranstaltung

Der Nachmittag des Christentums

Eine Zeitansage - auch angesichts des Synodalen Weges

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Theologische und postkoloniale Perspektiven auf Erinnerungskulturen, Extraktivismus und Schöpfung

Erinnern im Anthropozän

Die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit erfährt in Deutschland zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit. Der Koalitionsvertrag der aktuellen Regierungsparteien nennt erstmals die Überwindung kolonialer Kontinuitäten als politisches Ziel. Erst 2021 hat sich die deutsche mit der namibischen Regierung auf ein Abkommen zur Aufarbeitung des Völkermordes deutscher Truppen während der Kolonialzeit verständigt. Die Auseinandersetzung mit dem Erbe des Kolonialismus ist jedoch genauso herausfordernd wie vielfältig. Sie betrifft sämtliche Bereiche der Gesellschaft. Und sie findet im Kontext einer zunehmend diversen Gesellschaft statt, in der globale Verflechtungen immer stärker bewusst werden und neokoloniale Abhängigkeiten die Auseinandersetzung mit dem historischen Kolonialismus überlagern.
Die Studienwoche richtet den Blick auf zwei exemplarische Themenfelder von aktueller Relevanz:
Sie fragt, wie postkoloniale Perspektiven unsere Erinnerungskulturen und die Gedächtnisforschung transformieren und durch welche Formen des Erinnerns und Vergessens (post-)koloniale Kontexte gekennzeichnet sind. Und sie wirft einen Blick auf unsere Verstrickung in neokoloniale Ausbeutungsverhältnisse, wie sie im Raubbau von Bodenschätzen in nur scheinbar weit entfernten Ländern zutagetreten.
Im Fokus stehen insbesondere die vielfachen Verbindungen zwischen den beiden Themen, die bei näherer Betrachtung weit mehr miteinander zu tun haben, als es auf den ersten Blick scheint. Ein Schwerpunkt liegt neben politik- und kulturwissenschaftlichen Perspektiven auch auf der religiösen Dimension.
In der Studienwoche arbeiten wir gemeinsam mit Studierenden aus Deutschland, Expert:innen aus Theologie, Politik- und Kulturwissenschaft und mit Aktivist:innen des lateinamerikanischen Netzwerkes „Iglesias y Minería”, das sich im Amazonasgebiet gegen zerstörerischen Extraktivismus und für die Rechte von Natur und indigenen Bevölkerungsgruppen engagiert.

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26.10.2022, 19:00 Uhr - 20:00 Uhr
Hilft uns der Synodale Weg aus der Krise?

Online: Frauenordination als Machtfrage

Gespräch mit Professorin Dr. Julia Knop

Dass Frauen von kirchlichen Weiheämtern ausgeschlossen werden, dafür gibt es keine systematisch-theologischen oder biblischen Begründungen, sagt die Erfurter Theologieprofessorin Julia Knop. Es ist eher eine Macht- als eine Sachfrage. Knop ist Mitglied des Synodalen Wegs, der das Papier "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche" kürzlich in zweiter Lesung beschlossen hat. Der Abend, veranstaltet in Kooperation mit dem Ausschuss Geschlechtergerechte Kirche des Diözesanrats, bietet die Gelegenheit, Altes und Neues zur Sprache zu bringen.

In Kooperation mit dem DA Geschlechtergerechte Kirche des Diözesanrats Rottenburg-Stuttgart

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19.10.2022, 19:00 Uhr - 22:00 Uhr, Stuttgart-Hohenheim
Nachgefragt – Abendgespräche zu Gesellschaft, Religion und Politik

Unser Nachkriegserbe

Gefühlserbschaften in Deutschland in der Generationenperspektive
Die in Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg Aufgewachsenen gaben ihren eigenen Kindern ein "emotionales Erbe" mit, das sich unter anderem in Erziehungsstilen, Handlungsmustern und Wertvorstellungen äußerte. Diese These stellt die Journalistin und Historikerin Miriam Gebhardt in ihrem neuen Buch "Unsere Nachkriegseltern. Wie die Erfahrungen unserer Väter und Mütter uns bis heute prägen" auf, dessen zentrale Ergebnisse sie im Abendvortrag präsentiert und zur Diskussion stellt.

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27.09.2022, 19:00 Uhr - 22:00 Uhr, Stuttgart-Hohenheim
Politisch-Philosophischer Salon

Verschoben auf 2023: Von Wurzeln und Flügeln

Neues denken, um anders handeln zu können: Prominente Gäste, die sich diesem Prinzip verschrieben haben, stehen im Fokus des Politisch-Philosophischen Salons und diskutieren mit Dr. h.c. mult. Annette Schavan und Prof. Dr. Ortwin Renn über nachpandemische Transformationsideen und Konzepte. Als Gast des Abends begrüßen wir die Journalistin Uschi Strautmann.
Die Veranstaltung wird verschoben.