18.03.2021, 17:00 Uhr – 20.03.2021, 14:00 Uhr
Veranstaltungen für ExpertInnen

Online: Gesicht und Handschrift

Transzendente Begründung und Authentifikation in mittelalterlichen Visionen

Jenseitsvisionen werden mehrfach umgeschrieben – auch im Interesse von politischen, religiösen und sozialen Verhältnissen. Aus den Blickwinkeln unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen wird die Tagung Funktion und Erzählstrategien mittelalterlicher Visions-Erzählungen in hagiographischen, historiographischen und chronikalischen Quellen beleuchten.
In Zusammenarbeit mit dem DFG-Projekt „Vergänglichkeit und Ewigkeit“ (Universität Kiel und Universität Köln) und dem Arbeitskreis für hagiographische Fragen

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Gesicht und Handschrift

Video-Dokumentation der Online-Tagung "Gesicht und Handschrift. Transzendente Begründung und Authentifikation in mittelalterlichen Visionen", 18.–20. März 2021. Seit dem späten Mittelalter entstand ein großes Textkorpus an lateinischen und volkssprachlichen Jenseitsvisionen, die immer wieder umgeschrieben, rekontextualisiert und in unterschiedlichen Sammlungskontexten entsprechend der jeweiligen politischen, religiösen und sozialen Verhältnisse funktionalisiert wurden. Diesen Funktionen von Visionen in hagiographischen und historiographischen Quellen widmete sich die Tagung aus den Blickwinkeln der Geschichts- und Literaturwissenschaft, der Theologie und der Kunstgeschichte. Sie wurde organisiert vom Arbeitskreis für hagiographische Fragen und der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem DFG-Projekt „Vergänglichkeit und Ewigkeit“ (Universitäten Kiel und Köln) und gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung. Wir dokumentieren die Tagung in Videos, die sie auf unserem YouTube-Akademiekanal finden.

Seit dem späten Mittelalter entstand ein großes Textkorpus an lateinischen und volkssprachlichen Visionen, das bis heute nicht vollständig erschlossen ist. Dabei geben die Visionstexte nicht nur Aufschluss über Fragen der Medialität und der Überlieferung, sondern auch über die Problematik, das Mysterium des Geschauten in verbindlicher Form zu vermitteln. Immer wieder wurden die Jenseitsvisionen umgeschrieben, rekontextualisiert und in unterschiedlichen Sammlungskontexten entsprechend der jeweiligen politischen, religiösen und sozialen Verhältnisse funktionalisiert. Waren Prozesse des Aufschreibens zur Bewahrung des Offenbarungswissens zwar notwendig, gefährdeten sie demnach zugleich auch den Anspruch göttlicher Wahrheit.

Mittelalterliche Visionen stehen somit in einem medialen
Spannungsverhältnis von „Gesicht und Handschrift“. Diesen
Zusammenhang beleuchtet die Tagung aus den Blickwinkeln der
Geschichts- und Literaturwissenschaft, der Theologie und der Kunstgeschichte. Im Zentrum stehen die verschiedenen Funktionen von Visionen in hagiographischen und historiographischen Quellen, etwa wenn sie historische Ereignisse transzendent begründen sollen. Umgekehrt wird auch danach gefragt, mit welchen Strategien Offenbarungen authentifiziert werden und welche Akteure, Institutionen und Medien dafür relevant sind.

Die Tagung findet in Zusammenarbeit mit dem DFG-Projekt
„Vergänglichkeit und Ewigkeit. Konfrontationen und Verschränkungen unterschiedlicher Zeitsemantiken in mittelalterlichen
Jenseitsreisen“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und an der Universität zu Köln sowie dem Arbeitskreis für hagiographische Fragen statt. Nähere Informationen zum Arbeitskreis finden Sie unter: www.akademie-rs.de/hagiographie

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Kontakt

Johannes Kuber

Fachbereichsleiter
Fachbereich Geschichte

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