Über die Tagung ist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 14.6.2017 im Teil Forschung auf Seite N4 ein Artikel erschienen. Der Autor Kornelius Friz hat diesen veröffentlicht. lesen
Männlichkeiten zwischen Kulturen
In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für interdisziplinäre Männer- und Geschlechterforschung - Kultur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften AIM Gender
Die Kölner Silvester-Nacht (2015/2016) hat erneut deutlich gemacht, wie zentral kulturelle Konzepte von Männlichkeit bei der Bewertung der Verhaltensweisen von Männern sind: Problematisches männliches Verhalten wurde hier schnell als kulturell fremd zugeschrieben. Der als fremd wahrgenommenen Männlichkeit wurde das Etikett des Archaischen, Vormodernen angeheftet; demgegenüber kann die eigene Männlichkeit als eine aufgeklärte, progressiv, moderne präsentiert werden. Andere Beobachter verwiesen hingegen auf ähnliche Praktiken in der eigenen Gesellschaft, auf die Bedeutung der Altersgruppe oder der Schicht. Männlichkeit wird jedenfalls zwischen Kulturen und mit dem Verweis auf kulturelle Differenzen diskursiv hergestellt. Ausgehend von diesem aktuellen Anlass soll bei der Tagung die Konstruktion von Männlichkeit zwischen verschiedenen Kulturen in historischer, soziologischer, ethnologischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive analysiert werden.
Ziel des Arbeitskreises AIM GENDER ist die fächerübergreifende gegenseitige Wahrnehmung und Kooperation von Forschern und Forscherinnen aus Geschichts-, Literatur-, Kultur- und Politikwissenschaften sowie der Soziologie, die zum Thema Männlichkeiten und deren Auswirkungen auf Kultur und Gesellschaft in Vergangenheit und Gegenwart arbeiten. Vertreter anderer Fachrichtungen sind willkommen.
Donnerstag, 1. Juni 2017
18:00 Uhr
Abendessen
19:00 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Martin Dinges (Stuttgart)
Männlichkeiten: kulturell, interkulturell und transkulturell
Zur Einführung
Prof. Dr. Susanne Schröter (Frankfurt a. M.)
danach Ausklang des Abends in der Denkbar
Freitag, 2. Juni 2017
8:00 Uhr
Frühstück
9:00-10:45 Uhr
Sektion 1: Hegemoniale Männlichkeiten
Leitung: Prof. Dr. Michael Meuser (Köln)
Klerikale Kulturen mittelalterlicher Männlichkeit(en)
Benjamin Weidemann, M.A. (Bremen)
Beharren, Verharren und Obenbleiben
Erfahrungen und Verortungen von Männlichkeiten in autobiografischen Schriften von Männern der deutschen Minderheit in den Ostseeprovinzen des Russischen Reiches (19. Jahrhundert)
Dr. Anja Wilhelmi (Hamburg)
The Other and Men’s World in Greek Vase Painting
Tatiana Tereshchenko (Sankt Petersburg)
10:45 Uhr
Kaffee/Tee
11:15-13:00 Uhr
Sektion 2: Transkulturelle Männlichkeiten
Leitung: Prof. Dr. Susanne Schröter (Frankfurt a.M.)
Konstruktionen von Männlichkeiten und kulturalistische, transkulturelle und institutionelle Zugänge
Prof. em. Ilse Lenz (Bochum)
"Kranke Männer von Ostasien"
Wandel von Männlichkeitsentwürfen in China im 20. Jahrhundert
Dr. Nicolas Schillinger (Berlin)
"Mein Mann wollte zurück"
Zur Rückkehrentscheidung remigrierter (Spät-)Aussiedler in Westsibirien
Tatjana Fenicia (Trier)
13:00 Uhr
Mittagessen
14:30-15:40 Uhr
Sektion 3: Sexualität
Leitung: Prof. em. Dr. Bea Lundt (Berlin)
Sexualisierung, Kriminalisierung und Ethnisierung
"Schwarze Männlichkeit" in der Migration
Dr. Julia Gruhlich (Göttingen)
"Fremde Männer" und "schutzbedürftige Kinder"
Herangehensweisen und Herausforderungen in der sexualpädagogischen Arbeit mit jungen Geflüchteten
Rebecca Knecht (Bielefeld)
15:40 Uhr
Kaffee/Tee
16:15-18:00 Uhr
Sektion 4: Medialisierte Männlichkeiten
Leitung: Prof. Dr. Toni Tholen (Hildesheim)
Männlichkeiten
Selbst- und Fremdreferenz im deutschen Pressetext
Dr. des. Sina Lautenschläger (Kassel)
"Keine Glock in der Hand, ich hab‘ zwei Fäuste wie ein Mann"
(Hegemoniale) HipHop-Männlichkeiten zwischen Krise, Reformierung und Re-Souveränisierung
Heidi Süß, M.A. (Hildesheim)
Differenzkategorien und ihre Darstellungen in TV Serien
Blickachsen und Stigmata
Dr. Anna Voigt (Frankfurt a.M.)
18:00 Uhr
Abendessen
danach Ausklang des Abends in der Denkbar
Samstag, 3. Juni 2017
8:00 Uhr
Frühstück
9:00-10:45 Uhr
Sektion 5: Interkulturelle Männlichkeit und Individuum
Leitung: Univ. Doz. Mag. Dr. Andreas Weigl (Wien)
Ohne Modell und Vorbild?
Von der ambivalenten Rezeption der Männlichkeit des Kwame Nkrumah (1909-1972)
Prof. em. Dr. Bea Lundt (Berlin)
"Männlichkeiten auf der Bühne"
Schauspieler_innen der Zwischenkriegszeit im deutschsprachigen Raum am Beispiel Alexander Moissi
Dr. Ute Sonnleitner (Graz)
Männlichkeit und Heteronormativität
Die Konstruktion von Identität unter Abweichung von herrschenden Männlichkeitsnormen als besondere Herausforderung
Jan-Paul Goroncy, M.A. (Hamburg)
10:45 Uhr
Kaffee/Tee
11:15-12:25 Uhr
Sektion 6: Körperlichkeit
Leitung: Prof. Dr. Diana Lengersdorf (Köln)
Inszenierungen von Zugehörigkeit
Die ambivalenten Körperbilder der "man’s world"
Dr. Nicole Kirchhoff (Dortmund)
Pickup
Toxische Maskulinität oder Date-Doktoren?
Jöran Klatt (Hildesheim)
12:30 Uhr
Themen und Perspektiven für weitere Tagungen
13:00 Uhr
Mittagessen
danach Ende der Tagung
Prof. Dr. Martin Dinges (Historiker)
Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
Dr. Petra Kurz (Historikerin)
Fachbereich Geschichte der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Prof. Dr. Michael Meuser (Soziologe)
TU Dortmund
Prof. Dr. Susanne Schröter (Ethnologin)
Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Prof. Dr. Toni Tholen (Literaturwissenschaftler)
Stiftung Universität Hildesheim
Tagungskosten - inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ 130,00 €
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 118,00 €
- ohne Übernachtung und Frühstück 60,00 €
Ermäßigt
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 60,00 €
- ohne Übernachtung und Frühstück 12,00 €
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Assistenz: Kerstin Hopfensitz M.A., Ines Meseke
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 752 ; Fax: +49 711 1640 852
E-Mail: geschichte@akademie-rs.de
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich (Anmeldekarte, Fax, E-Mail) spätestens bis zum 22.05.2017. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bitte kommen Sie nicht unangemeldet zur Tagung! Bei Rücktritt von der Anmeldung vom 24.05. - 31.05.2017 (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die Hälfte der Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von den Stornogebühren.
Tagungshaus und Anreise Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Tagungszentrum Hohenheim –
Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart
Tel: +49 711 451034 600; Fax: +49 711 451034 898
Das Tagungszentrum liegt in der Nähe der Universität Hohenheim. Ab Stuttgart Hauptbahnhof (U5, U6, U12) bis Möhringen, von dort mit der U3 bis Plieningen. Vom Flughafen Anreise mit der S-Bahn (S2, S3) bis Vaihingen, dann Stadtbahn (U3) bis Plieningen. Von der Endstation sind es noch 300 Meter zur Paracelsusstraße (zunächst weiter in Fahrtrichtung, im Kreisverkehr die Hauptstraße überqueren, dann sofort rechts).
AutofahrerInnen, die über die Autobahn A 8 aus Richtung Ulm oder Karlsruhe anreisen: Ausfahrt 53a „Flughafen/Messe“ in Richtung Plieningen. Hauptstraße durch Plieningen bis zur Abzweigung „Universität Hohenheim“. Am Kreisverkehr bei der Gaststätte „Wirtshaus Garbe“ scharf rechts in die Paracelsusstraße.
Vom Flughafen Stuttgart zum Tagungszentrum benötigen Sie mit dem Taxi ca. 15 Minuten.
Kontakt

Dr. Petra Steymans-Kurz
Fachbereichsleiterin
Fachbereich Geschichte
Tel.: +49 711 1640 753
E-MailKurzbiografie / Veröffentlichungen
