07.04.2016, 12:00 Uhr – 09.04.2016, 14:00 Uhr, Weingarten
Veranstaltungen für Expert:innen

Materielle Kultur und Sozialprestige im Spätmittelalter


Es gibt verschiedene Möglichkeiten für das Patriziat, Führungsansprüche in der mittelalterlichen Stadt zu konsolidieren, etwa die Ausschmückung von Kirchen oder die Einschreibung der eigenen Familiengeschichte in die städtische Chronistik. Während der Tagung sollen Vorbilder und Aushandlungsprozesse dieser Inszenierung hinterfragt und Brüche zwischen tatsächlichem Führungsanspruch und scheinbarer Führungsfunktion untersucht werden.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für geschichtliche Landeskunde und historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen, dem Haus der Stadtgeschichte Ravensburg und der Gesellschaft Oberschwaben

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Magdalena Rais: Tagungsbericht (Download)

Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde Bd. 82

Materielle Kultur und Sozialprestige im Spätmittelalter

Führungsgruppen in Städten des deutschsprachigen Südwestens

Hrsg.: Sigrid Hirbodian/Andreas Schmauder/Petra Steymanns-Kurz


Jan Thorbecke Verlag  Ostfildern,  2019 ,  160 Seiten


Preis: 25,00 € inkl. 7% MwSt. (zzgl. Versandkosten)

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Um den Führungsanspruch in der Stadt des späten Mittelalters zu behaupten und auszubauen, bedienen sich der Rat und die führenden Familien einer Stadt verschiedener Mittel. Dies beinhaltet etwa den repräsentativen Ausbau von Rathäusern, die Ausschmückung von Kirchen durch geistliche Stiftungen oder die Einschreibung der eigenen Familiengeschichte in die Chronistik der Stadt.

Die verschiedenen Führungsgruppen bedienen sich unterschiedlicher Strategien ihren Anspruch deutlich zu machen. Die Repräsentation des Rates als sich herausbildende Obrigkeit, die in zunehmendem Maße auch im Stadtbild sichtbar wird, steht auf der einen Seite. Auf der anderen Seite stehen die führenden Familien, die sich am Vorbild des Adels orientieren und mit zunehmender Nobilitierung von der Stadt auf den adelsgleichen Landsitz drängen.

Doch was hat dies für Folgen für die materielle Kultur und das Stiftungswesen innerhalb der Stadt? Wie und woran zeigt sich der Führungsanspruch des Rates und der ratsfähigen Familien in der materiellen Kultur einer Stadt in den unterschiedlichen Aushandlungsprozessen? Wie inszenieren die Führungsgruppen ihr Sozialprestige, um ihren Führungsanspruch zu behaupten? An welchen Vorbildern orientieren sich die Familien im Ausbau ihrer Selbstdarstellung? Welche Brüche zwischen tatsächlichem Führungsanspruch und scheinbarer Führungsfunktion lassen sich ausmachen? Diesen Fragen möchte sich die Tagung widmen. Wegen der Dichte der Reichsstädte soll dabei der Südwesten des Reiches im Mittelpunkt der Vorträge stehen.

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Kontakt

Dr. Petra Steymans-Kurz

Fachbereichsleiterin
Fachbereich Geschichte

Tel.: +49 711 1640 753

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