Magdalena Rais: Tagungsbericht (Download)
Materielle Kultur und Sozialprestige im Spätmittelalter
In Zusammenarbeit mit dem Institut für geschichtliche Landeskunde und historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen, dem Haus der Stadtgeschichte Ravensburg und der Gesellschaft Oberschwaben
Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde Bd. 82
Materielle Kultur und Sozialprestige im Spätmittelalter
Führungsgruppen in Städten des deutschsprachigen Südwestens
Hrsg.: Sigrid Hirbodian/Andreas Schmauder/Petra Steymanns-Kurz
Jan Thorbecke Verlag Ostfildern, 2019 , 160 Seiten
Preis: 25,00 € inkl. 7% MwSt. (zzgl. Versandkosten)
Um den Führungsanspruch in der Stadt des späten Mittelalters zu behaupten und auszubauen, bedienen sich der Rat und die führenden Familien einer Stadt verschiedener Mittel. Dies beinhaltet etwa den repräsentativen Ausbau von Rathäusern, die Ausschmückung von Kirchen durch geistliche Stiftungen oder die Einschreibung der eigenen Familiengeschichte in die Chronistik der Stadt.
Die verschiedenen Führungsgruppen bedienen sich unterschiedlicher Strategien ihren Anspruch deutlich zu machen. Die Repräsentation des Rates als sich herausbildende Obrigkeit, die in zunehmendem Maße auch im Stadtbild sichtbar wird, steht auf der einen Seite. Auf der anderen Seite stehen die führenden Familien, die sich am Vorbild des Adels orientieren und mit zunehmender Nobilitierung von der Stadt auf den adelsgleichen Landsitz drängen.
Doch was hat dies für Folgen für die materielle Kultur und das Stiftungswesen innerhalb der Stadt? Wie und woran zeigt sich der Führungsanspruch des Rates und der ratsfähigen Familien in der materiellen Kultur einer Stadt in den unterschiedlichen Aushandlungsprozessen? Wie inszenieren die Führungsgruppen ihr Sozialprestige, um ihren Führungsanspruch zu behaupten? An welchen Vorbildern orientieren sich die Familien im Ausbau ihrer Selbstdarstellung? Welche Brüche zwischen tatsächlichem Führungsanspruch und scheinbarer Führungsfunktion lassen sich ausmachen? Diesen Fragen möchte sich die Tagung widmen. Wegen der Dichte der Reichsstädte soll dabei der Südwesten des Reiches im Mittelpunkt der Vorträge stehen.
Donnerstag, 7. April 2016
15:30 Uhr
Begrüßungskaffee
16:00 Uhr
Begrüßung
Dr. Petra Kurz, Stuttgart
Einführung
Prof. Dr. Sigrid Hirbodian, Tübingen
16:30 Uhr
Reichsstädtische Führungsgruppen zwischen Stadtadel und Funktionselite
Prof. Dr. Michael Rothmann, Hannover
Sektion 1: Selbstdarstellung von Stadt und Rat
Moderation: Prof. Dr. Pierre Monnet, Frankfurt
17:30 Uhr
Schriftlichkeit und Siegelführung
Die Bildung und Behauptung städtischer Führungsgruppen im Elsass des 13. Jahrhunderts
PD Dr. Gabriel Zeilinger, Kiel
18:30 Uhr
Abendessen
danach gesellige Runde in der Trinkstube
Freitag, 8. April 2016
8:00 Uhr
Morgenimpuls in der Kapelle
Frühstück
9:00 Uhr
Rathäuser als Orte kommunaler Selbstdarstellung in südwestdeutschen Reichsstädten
Prof. Dr. Jörg Rogge, Mainz
10:00 Uhr
Formen der Selbstdarstellung der Reichsstadt Esslingen am Neckar im Spätmittelalter
(1300–1600)
Dr. Joachim J. Halbekann, Esslingen
11:00 Uhr
Kaffee/Tee
Sektion 2: Sozialprestige und Selbstdarstellung von Familien der städtischen Eliten
Moderation: Julia von Ditfurth, Kiel
11:30 Uhr
Selbstdarstellung der Führungseliten in den Sakralbauten der Reichsstadt Ulm
Dr. Eva Leistenschneider, Ulm
12:30 Uhr
Mittagessen
14:00 Uhr
Patrizische Repräsentation
Wappen der alten Geschlechter im spätmittelalterlichen Mainz
Dr. Heidrun Ochs, Mainz
15:00 Uhr
Memoria und ständische Repräsentation
Die Totenschilde der Nürnberger Elite
Dr. Katja Putzer, Nürnberg
16:00 Uhr
Kaffee/Tee
16:30 Uhr
Abfahrt nach Ravensburg
Stadtführung in Ravensburg: Orte patrizischer Selbstdarstellung
Prof. Dr. Andreas Schmauder, Ravensburg
18:00 Uhr
Abendessen in Ravensburg
19:30 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Museum Humpis-Quartier – Innenhof
Macht, Reichtum, Selbstdarstellung
Die Humpis und die führenden Kaufleute der Bodenseestädte
Prof. Dr. Andreas Schmauder, Ravensburg
anschließend Empfang
Rückfahrt nach Weingarten
Samstag, 9. April 2016
8:00 Uhr
Morgenimpuls in der Kapelle
Frühstück
Moderation: Dr. Roland Deigendesch, Reutlingen
9:00 Uhr
Die Vintler auf Burg Runkelstein
Materielle Annäherungen an den Adel
Mag. Armin Torggler, Bozen
10:00 Uhr
Kaffee/Tee
10:30 Uhr
Burgen fürs Sozialprestige?
Die Schlösser der Fugger und ihre Vorgängerbauten
Prof. Dr. Dietmar Schiersner, Weingarten
11:30 Uhr
Zwischen Stadt und Burg
Städtische Gerichtsherren in der Deutschschweiz
Peter Niederhäuser, Winterthur
12:30 Uhr
Impuls und Diskussion zum Abschluss
Prof. Dr. Sabine von Heusinger, Köln
13:00 Uhr
Mittagessen
danach Ende der Tagung
Prof. Dr. Sigrid Hirbodian
Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische
Hilfswissenschaften, Universität Tübingen
Dr. Petra Kurz
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Prof. Dr. Andreas Schmauder
Haus der Stadtgeschichte, Ravensburg
Tagungskosten - inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ 245,00 €
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 235,00 €
- ohne Übernachtung/Frühstück 183,00 €
Ermäßigt
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 167,00 €
- ohne Übernachtung/Frühstück 119,00 €
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Assistenz: Kerstin Hopfensitz M.A.
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 852; Fax: +49 711 1640 752
E-Mail: geschichte@akademie-rs.de
Die Anmeldung zur Tagung erbitten wir schriftlich (Anmeldekarte, Fax, E-Mail) spätestens bis zum 23.03.2016. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bitte kommen Sie nicht unangemeldet zur Tagung!
Bei Rücktritt von der Anmeldung vom 30.03. – 06.04.2016 (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen den Tagungsbeitrag in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von den Stornogebühren.
Tagungshaus und Anreise Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Tagungshaus Weingarten –
Kirchplatz 7, 88250 Weingarten
Tel: +49 751 5686 0; Fax: +49 751 5686 222
Anreise: Mit der Bahn bis Ravensburg, dann mit dem Bus Linie 2 bis Weingarten „Post“, bei der Basilika geht es durch den linken Torbogen zur Rückseite der Klosteranlage. Mit dem PKW auf der B30 (Ulm – Friedrichshafen), Abfahrt „Weingarten“, dann der Beschilderung „Kath. Akademie“ folgen. Im Innenhof und seitlich des Tagungshauses stehen begrenzt kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Um auf den Parkplatz zu gelangen, muss an der Rezeption ein Parkschein abgeholt werden. Auf dem äußeren Klosterhof stehen weitere Parkplätze zur Verfügung zum Tagespreis von 3,00 €. Von 18.00 Uhr – 8.00 Uhr und am Wochenende ist das Parken kostenlos. Außerhalb der Markierungen ist absolutes Park- und Halteverbot. Widerrechtlich parkende Fahrzeuge werden abgeschleppt.
Der Flughafen Friedrichshafen liegt 20 km entfernt; er ist unmittelbar an die Bahnlinie angeschlossen.
Kontakt
Dr. Petra Steymans-Kurz
Fachbereichsleiterin
Fachbereich Geschichte
Tel.: +49 711 1640 753
E-MailKurzbiografie / Veröffentlichungen