Katholische Filmarbeit im 20. Jahrhundert
Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 2021
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Online: Von Wanderkino bis YouTube
Katholische Filmarbeit im 20. Jahrhundert
Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 2021
Die katholische Filmarbeit hat eine lange Geschichte. Wir dokumentieren die Beiträge einer Tagung, die sich aus historischer, theologischer und praktischer Sicht mit dem Thema beschäftigte.
Das Agieren der katholischen Kirche in der Öffentlichkeit ist häufig Thema medialer Berichterstattung. Die eigenständige kirchliche Medienarbeit ist jedoch nur selten wissenschaftlich reflektiert hinterfragt worden. Dies gilt ganz besonders für das Verhältnis zwischen Kirche und Film.
Die Beziehung der katholischen Kirche zum Film war von einer Ambivalenz geprägt: Einerseits verharrte man in Abwehrhaltung gegenüber dem modernen Medium, das man mit Sittenverfall und Entchristlichung in Verbindung brachte. Als anrüchig empfundene Filme wie „Die Sünderin“ wurden boykottiert, der kirchliche Einsatz gegen „Schmutz und Schund“ wurde auch in die Zensur-Gremien der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) getragen. Andererseits lernte die Kirche, sich der neuen Mittel aktiv zu bedienen. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich eine eigenständige katholische Filmarbeit. In Pfarr- und Wanderkinos sollten ausgesuchte Filme einen Beitrag zur Rechristianisierung der Gesellschaft leisten; ab 1953 produzierte das „Katholische Filmwerk“ in Rottenburg monatlich katholische Nachrichtenfilme für die deutschen Bistümer. Seither prägt die katholische Medienarbeit gerade die Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Aktuell steht die katholische Medienarbeit vor ganz neuen Herausforderungen: Kanäle wie YouTube verdrängen den klassischen Kinofilm und finden auch in den Öffentlichkeitsstrategien der Kirche immer mehr Aufmerksamkeit.
Die Online-Tagung widmet sich diesem Feld der katholischen Filmarbeit zwischen Reaktion und Aktion, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Dabei werden nicht nur lokale Ansätze, sondern auch nationale und internationale Perspektiven der Filmarbeit in den Blick genommen. Das gemeinsame Kino-Erlebnis muss im Online-Format leider entfallen, durch aktuelle Filmempfehlungen zweier Experten und die Vorstellung eines Virtual-Reality-Kurzfilms kommt aber auch die praktische Auseinandersetzung mit dem Tagungsthema nicht zu kurz.
Donnerstag, 4. März 2021
ab 13:30 Uhr
Ankommen im digitalen Raum und Technik-Einführung
14:00 Uhr
Begrüßung
Johannes Kuber, Stuttgart
Dr. Maria E. Gründig, Stuttgart
14:15 Uhr
Einführung
Prof. Dr. Christian Kuchler, Aachen
Sektion 1: Grundlagen – Katholische Kirche und Medien
14:30 Uhr
Religion und Kirche in der Mediengesellschaft
des 20. Jahrhunderts
Prof. Dr. Nicolai Hannig, Darmstadt
15:30 Uhr
Pause
15:45 Uhr
„Gegen den Strom“
Eine Theologie, die an filmischen Kunstwerken lernt,
eine „geöffnete Theologie“ zu werden
Jun.-Prof. Dr. Wolfgang Beck, Frankfurt a. M.
16:45 Uhr
Medienarbeit in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Ein Rückblick auf die Jahre 1970 bis 1985
Prof. Dr. Heinz Glässgen, Hamburg
17:45 Uhr
Aktuelle Filmtipps
Prof. em. Dr. Reinhold Zwick, Münster
Freitag, 5. März 2021
Sektion 2: Kirchliche Filmarbeit historisch
9:00 Uhr
Protestantische Filmarbeit von 1948 bis heute
Ein Überblick
Prof. Dr. Julia Helmke, Fulda
10:00 Uhr
Katholische Blicke auf die „Grenzen des Zeigbaren“
Konfessionelle Positionen zur Kontrolle des Films von 1945 bis 1990
Dr. Jürgen Kniep, Biberach
11:00 Uhr
Pause
11:15 Uhr
Katholische Filmarbeit in Österreich von 1946 bis 1970
Ass. Prof. Dr. Edith Blaschitz, Krems
12:15 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
Der Film als „Tor zur Welt“
Historisch-ethnografische Erkundungen des Pfarrkinos anhand von Archivalien aus dem Bistum Rottenburg
Tim Schaffarczik M.A., Tübingen
15:00 Uhr
Zwischen Kontrolle und Kooperation
Kirche und Fernsehen in der Bundesrepublik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Dr. Ronald Funke, Potsdam
16:00 Uhr
Pause
16:15 Uhr
Vom Verbieten zum Dialogangebot
Die langen 1960er Jahre als Transformationszeitraum der
katholischen Filmarbeit in Deutschland
Prof. Dr. Christian Kuchler, Aachen
17:15 Uhr
Aktuelle Filmtipps aus den Ökumenischen Jurys
Alexander Bothe, Bonn
17:30 Uhr
Möglichkeit zum informellen Austausch auf einer interaktiven Plattform
Samstag, 6. März 2021
Sektion 3: Katholische Filmarbeit heute
9:00 Uhr
Jenseits der Historisierung
Die Jesusfigur im deutschen Film der letzten fünfzig Jahre
Prof. em. Dr. Reinhold Zwick, Münster
10:00 Uhr
Moralischer Schund, visuelle Wahrheit, phronetische Erfahrung
Evolutionen, Engagements und Gegenwart katholischer
Filmarbeit in Deutschland
Alexander Bothe, Bonn
11:00 Uhr
Pause
11:15 Uhr
Virtuelle Realität – Die neue Kommunikationsform in der Kirche?
Katholische Medienarbeit in der Schweiz und ihre Heraus-
forderungen
Silvan Maximilian Hohl, Zürich
12:15 Uhr
Abschließende Diskussionsrunde
Prof. Dr. Christian Kuchler
Didaktik der Gesellschaftswissenschaften,
RWTH Aachen University
Dr. Maria E. Gründig
Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Johannes Kuber
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Tagungskosten - Online-Teilnahme 30,00 €
Ermäßigt
- Online-Teilnahme 15,00 €
Stipendien Akademie und Geschichtsverein fördern die Teilnahme Studierender bei entsprechender Eignung durch die Übernahme der Tagungskosten. Interesse? Dann melden Sie sich im Fachbereich Geschichte: geschichte@akademie-rs.de.
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Assistenz: Kerstin Hopfensitz M.A.
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 752
E-Mail: hopfensitz@akademie-rs.de
Anmeldung: www.akademie-rs.de/vakt_24033
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich spätestens bis zum 28.02.2021. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bei Rücktritt von der Anmeldung vom 01.03. bis 03.03.2021 (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die Hälfte der Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von Stornogebühren.
Online-Veranstaltung Mit der Anmeldung erklären Sie sich damit einverstanden, dass die mitgeteilten Zugangsdaten ausschließlich dem persönlichen Gebrauch dienen und nicht an Dritte weiter gegeben werden dürfen.
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