Recht an der Grenze – Grenze des Rechts?
Mit fast 300 angemeldeten Teilnehmenden widmete sich die 14. Herbsttagung Fragen der europäischen und deutschen Migrations- und Asylpolitik in Zeiten zunehmender nationalstaatlicher Abgrenzung.
ONLINE-TAGUNG: Recht an der Grenze / Grenzen des Rechts?
Mit fast 300 angemeldeten Teilnehmenden widmete sich die 14. Herbsttagung Fragen der europäischen und deutschen Migrations- und Asylpolitik in Zeiten zunehmender nationalstaatlicher Abgrenzung.
Grenzen geraten zunehmend in den Blick der europäischen und deutschen Migrations- und Asylpolitik: Zurückweisungen an Binnen- und Außengrenzen, Transitzonen und EU-Hotspots, Binnengrenzkontrollen, Verstärkung der Außengrenzkontrollen und Auslagerung von einreiseverhindernden Grenzkontrollen an Drittstaaten – um nur einige der Entwicklungen zu nennen. Die Herbsttagung des Netzwerks Migrationsrecht widmet sich daher im Jahr 2020 Grenzregimen.
Es geht um die Fragen, wie das Recht an den Binnen- und Außengrenzen ausgestaltet ist und wie es ausgestaltet sein sollte. Welche Bedeutung haben Grenzen und Grenzkontrollen für die Migrationssteuerung einerseits und für den Zugang zum Recht andererseits? Was bedeuten die aktuellen Entwicklungen insbesondere für den Zugang zu internationalem Schutz? Weiter gefragt: Sind die offenen Binnengrenzen in Europa nicht nur der Grundstein, sondern auch das Problem des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems, und wären offene Außengrenzen die Lösung? Endet der Rechtsstaat an der Grenze, oder ist nicht vielmehr gerade an der Grenze das Recht nicht nur in seiner unterscheidenden und begrenzenden, sondern auch in seiner rechteverleihenden und rechtewahrenden Dimension gefordert? Stoßen Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte bei der Ausgestaltung von Grenzregimen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit?
Eine Förderung der Tagung durch den Kinder- und Jugendplan des Bundes über die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (aksb) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist beantragt.
Freitag, 6. November 2020
16.30 Uhr
Netzwerktreffen für Mitglieder/Internal Network Meeting
(Interessierte bitte gesondert anmelden/please register separately)
ab 19.15 Uhr
Technische Einführung/Technical Introduction
19.30 – 21.00 Uhr
Eröffnung
Dr. Konstanze Jüngling, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Catharina Ziebritzki, Netzwerk Migrationsrecht
Keynote Speech: Human Rights at the EU’s External Borders
Prof. Dr. Cathryn Costello, Professor of Refugee and
Migration Law, University Oxford
Kommentar/Commentary: Prof. Dr. Anuscheh Farahat, Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen
Samstag, 7. November 2020
ab 8.45 Uhr
Technische Einführung/Technical Introduction
9.00 – 10.00 Uhr
Als Europa die Grenze als Problem entdeckte – Zur Verschränkung von Binnenfreizügigkeit und Außengrenze im europäischen Projekt
Bernd Kasparek, Georg-August-Universität Göttingen
10.30 – 12.00 Uhr
Panel Discussion: Law at the EU’s External Borders – Protecting
Humans or Protecting States?
Carsten Gericke, attorney at law, ECCHR, Hamburg and Berlin
Prof. Dr. Nora Markard, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Prof. Dr. Paulo Sérgio Pinto de Albuquerque, Judge of the ECtHR, Straßburg
Prof. Dr. Daniel Thym, Universität Konstanz
14.15 – 15.45 Uhr
Workshop Block I
Workshop 1: Legale Zugangswege – Versicherheitlichung bei
Resettlement und Relocation
Rebecca Einhoff, UNHCR Deutschland
Elena Lange-Bratanova, Bundesministerium des Innern, Berlin
Workshop 2: Frontex – Accountability and Liability
Dr. Melanie Fink, Leiden University
Max Pichl, Universität Kassel
Workshop 3: Aktuelle Rechtsfragen bei der Rücküberstellung
anerkannt Schutzberechtiger
Ralf Kanitz, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie,
Vertretung der Bundesrepublik Deutschland vor den europäischen
Gerichten, Berlin
Kerstin Müller, Rechtsanwältin, Köln
16.15 – 17.45 Uhr
Workshop Block II
Workshop 4: Strategische Prozessführung – Potentiale und
Herausforderungen in der Praxis
Berenice Böhlo, Rechtsanwältin, Berlin
Robert Nestler, Equal Rights Beyond Borders, Berlin
Workshop 5: Aufenthaltssicherung nach erfolglosem Asylverfahren
Susanne Giesler, Rechtsanwältin, Frankfurt
Tim Kliebe, Rechtsanwalt, Frankfurt
Workshop 6: Digitalisation and Border Control
Dr. Evelien Brouwer, Vrije Universiteit Amsterdam
Matthias Monroy, research assistant in the German Parliament
18.30– 19.30 Uhr
Konsolidierung der Abschottung – eine journalistische Beobachtung
Christian Jakob, Autor und Redakteur bei der taz, Berlin
Sonntag, 8. November 2020
ab 8.45 Uhr
Technische Einführung/Technical Introduction
9.00 – 10.30 Uhr
Vorträge und Diskussion: Das Recht an den Europäischen Binnengrenzen
Dr. Constantin Hruschka, Max Planck Institut für Sozialrecht
und Sozialpolitik, München
N.N., Bundespolizei
11.00 – 12.30 Uhr
Panel discussion: The New Pact on Migration and Asylum – a step
forward or backwards?
Prof. Dr. Jürgen Bast, Justus-Liebig-Universität Gießen
Alexandra Cupsan-Catalin, European Commission, Brussels
Katrin Hatzinger, Brussels Office of the Protestant Church in
Germany (EKD), Brussels
Dr. Ralf Lesser, Federal Ministry of the Interior, Berlin
10.11.2020 um 15.00 – 17.00 Uhr
Workshop 7: Relativierung der Bedeutung der Grenze als Instrument
vor Ort der Migrationssteuerung
Prof. Dr. Jürgen Bast, Justus-Liebig-Universität Gießen
Dr. Stefan Schlegel, Universität Bern
10.11.2020 um 17.00 – 19.00 Uhr
Workshop 8: Aus/Fortbildung – Buchvorstellung Teaching Manual
für Refugee Law Clinics
Sophie Greilich, RLC Hamburg
N.N., Refugee Law Clinics Deutschland e.V.
11.11.2020 um 15.00 – 17.00 Uhr
Workshop 9: Border procedures and “fast track” procedures –
at odds with the rule of law?
András Léderer, Hungarian Helsinki Committee, Budapest
Yiota Masouridou, attorney at law, RSA and Stiftung
PRO ASYL, Athens
Dr. Annabelle Voßberg, attorney at law, Frankfurt
12.11.2020 um 15.00 – 17.00 Uhr
Workshop 10: Racial Profiling an der Grenze
Sven Adam, Rechtsanwalt, Göttingen
Dr. Céline Barry, Each One Teach One (EOTO) e.V., Berlin
13.11.2020 um 15.00 – 17.00 Uhr
Workshop 11: Externalisation of Border Control and Questions
of State Responsibility
Prof. Dr. Anuscheh Farahat, Friedrich-Alexander-Universität
Nürnberg-Erlangen
Prof. Dr. Nora Markard, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Prof. Dr. Violeta Moreno-Lax, Queen Mary University of London
Jonas Ganter, Deutsches Forschungsinstitut für
öffentliche Verwaltung Speyer
Dr. Constantin Hruschka, Max Planck Institut für Sozialrecht
und Sozialpolitik München
Wiebke Judith, PRO ASYL
Dr. Konstanze Jüngling, Akademie der Diözese
Rottenburg-Stuttgart
Marlies Knoops, International Rescue Committee Deutschland
Paul König, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung
Nordrhein-Westfalen
Vinzent Vogt, Equal Rights Beyond Borders
Dominik Walser, München (Technische Moderation)
Catharina Ziebritzki, Max-Planck-Institut für ausländisches
öffentliches Recht und Völkerrecht
www.netzwerk-migrationsrecht.de
Tagungskosten - inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ (z. Z. nicht mehr möglich) 156,00 €
- Online-Teilnahme (kostenfrei)
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Assistenz: Ines Meseke
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 702 ; Fax: +49 711 1640 777
E-Mail: meseke@akademie-rs.de
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich oder online unter www.akademie-rs.de spätestens bis zum 26. Oktober 2020.
Allen Angemeldeten ist die kostenfreie Online-Teilnahme an allen Programmpunkten möglich.
Bild- und Video-Aufnahmen Mit der Anmeldung erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir gegebenenfalls Fotos oder Filme veröffentlichen, auf denen Sie zu erkennen sind.
Online-Veranstaltung Mit der Anmeldung erklären Sie sich damit einverstanden, dass die mitgeteilten Zugangsdaten ausschließlich dem persönlichen Gebrauch dienen und nicht an Dritte weiter gegeben werden dürfen. Sie akzeptieren die ggfs. dazu nötigen Voraussetzungen gemäß der Datenschutzerklärung: www.akademie-rs.de/datenschutz.
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Tagungszentrum Hohenheim –
Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart
Tel: +49 711 451034 600; Fax: +49 711 451034 898
Fachbereichsleiterin
Fachbereich Migration und Menschenrechte
Tel.: +49 711 1640 761
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