Unter Verdacht
Der Skandal um sexuellen Missbrauch in der Kirche beschäftigt nicht nur Gläubige, sondern auch die Priester und kirchlichen Mitarbeiter. Allein mit Prävention lässt sich das Vertrauen nicht zurück gewinnen.
"Wenn der Wind der Veränderung weht …"
Sexueller Missbrauch als Herausforderung für die katholische Kirche
Der Skandal um sexuellen Missbrauch in der Kirche beschäftigt nicht nur Gläubige, sondern auch die Priester und kirchlichen Mitarbeiter. Allein mit Prävention lässt sich das Vertrauen nicht zurück gewinnen.
Öffentliche Fachtagung am 01. Juli 2019
Die 2018 veröffentlichte „MHG-Studie“ über sexuellen Missbrauch durch Kleriker hat die Diskussion über den Umgang der katholischen Kirche mit sexualisierter Gewalt durch ihre engsten Mitarbeiter erneut befeuert. Die Forschergruppe hat grundsätzliche Veränderungen an Strukturen, Überzeugungen und Lebensmodellen angemahnt, um die Kirche zu einem Ort zu machen, an dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene immer besser vor Übergriffen geschützt sind. Weiterhin müssten die Opfer sexuellen Missbrauchs stärker in die Aufarbeitung und Prävention einbezogen werden.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die Einen Mauern und die Anderen Windmühlen" (aus China)
Unter diesem Motto wird die Tagung, ausgehend von der MHG-Studie, Veränderungsbedarf benennen und in Bezug auf verschiedene Felder kirchlicher Arbeit lösungsorientiert diskutieren. Die aktuelle Kirchenkrise soll als Chance für zukunftsfähige Veränderungen begriffen und gestaltet werden.
Wir laden Sie herzlich ein mitzudenken und freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Die Tagung wird veranstaltet in Kooperation zwischen der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und dem Diözesanen Präventionsnetzwerk aus Diözese, Caritasverband, Schulstiftung und Bund der Deutschen Katholischen Jugend.
Im Anschluss an die Tagung wird am 02. Juli 2019 das erste diözesane Präventionsforum stattfinden.
Hierzu sind alle Mitarbeitenden eingeladen, die in Gemeinden, Dekanaten oder Einrichtungen der Diözese Rottenburg-Stuttgart den Auftrag übernommen haben, Prävention von sexuellem Missbrauch vor Ort zu gestalten.
(Die Anmeldung hierfür erfolgt über einen separaten Flyer.)
Montag, 1. Juli 2019
ab 9.30 Uhr
Ankommen/Stehkaffee
10.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Dr. Verena Wodtke-Werner und
Sabine Hesse
Wort des Bischofs Dr. Gebhard Fürst
10.30 Uhr
Welchen Veränderungsbedarf hat die MHG-Studie analysiert?
Professor Dr. Harald Dreßing
11.15 Uhr
11.30 Uhr
Welche Veränderungen brauchen Betroffene?
Praktisch-Theologische Beobachtungen
Dr. Barbara Haslbeck
12.15 Uhr
Welche Anforderungen ergeben sich für die Präventionsarbeit?
Fishbowl-Diskussion mit
Prof. Dr. Dreßing, Dr. Haslbeck, Frau Hesse, Generalvikar Dr.
Stroppel, VertreterIn eines selbständigen kirchlichen Trägers
Gelegenheit zum zeitweiligen Mitdiskutieren
Moderation: Gerburg Crone
13.00 - 14.30 Uhr
Mittagessen und Pause
14.30 Uhr
Was bedeuten die Erkenntnisse vom Vormittag für den jeweiligen Arbeitsbereich?
Workshops mit ExpertInnen zu verschiedenen Handlungsfeldern:
1. Vertrauen fördern in Beratung und Seelsorge
Zweierkontakt professionell gestalten
Dr. Peter Hundertmark
2. Schutzort Jugendarbeit
Vertrauenspersonen für Betroffene werden bzw. zur Verfügung stellen – aber wie?
N.N.
3. Gesucht: Männer und Frauen als Bezugspersonen für Kinder im Kindergarten
Dem Generalverdacht durch Reflexion und Verantwortungsübernahme entgegenwirken
Professorin Dr. Julia Gebrande
4. Es lebe das Leben!
Professioneller Umgang mit sexualisierten und anderen schambesetzten Situationen in der Pflege
Professorin Dr. Ursula Immenschuh
5. Behinderung und Sexualität
Nähe leben und Grenzen wahren in Einrichtungen der Behindertenhilfe
Birte Petersen
6. Hinhören und Achtsamkeit in Heimen der Jugendhilfe
Vorstellung des Präventionsprojekts PräviKIBs
MitarbeiterIn von "PräviKIBs"
7. Gute Lehrkräfte?!
Wie erkenne/finde/entwickle ich gute LehrerInnen im Sinne des Schutzes vor sexualisierter Gewalt?
P. Klaus Mertes SJ
8. Veränderungen in der Pastoral
Neue Rollen für Priester und Diakone
Professor Dr. Michael Schüssler
9. Führungsaufgabe „Gestaltung und Gewährleistung einer
Kultur der Achtsamkeit und Verantwortung“
Gestaltungsmacht einsetzen und Zivilcourage fördern
Rosa Budziat
16.15 Uhr
Zusammenführung der Ergebnisse
16.45 Uhr
Schlussakkord
N.N.
17.00 Uhr
Ende der Tagung
18.00 Uhr
Abendessen
Rosa Budziat Gruppendynamische Trainerin und Organisationsberaterin, Supervisorin, Psychodramaleiterin, Korb im Remstal
Professor Dr. Harald Dreßing Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, Leiter des Bereichs Forensische Psychiatrie, Verbundkoordinator des Forschungsprojekts „Sexueller Miss-brauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ (MHG-Studie)
Professorin Dr. Julia Gebrande Hochschule Esslingen
Professur "Soziale Arbeit im Gesundheitswesen"
Dr. Barbara Haslbeck Theologische Referentin in der Fort- und Weiterbildung Freising, Forschungsschwerpunkt zu Missbrauch und Religiosität, Begleitung von Betroffenen
Dr. Peter Hundertmark Bischöfliches Ordinariat Speyer, Referat Spirituelle Bildung/Exerzitienwerk
Professorin Dr. Ursula Immenschuh Kath. Hochschule Freiburg, Professorin für Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft
Pater Klaus Mertes SJ Direktor des Kollegs St. Blasien
Birte Petersen Präventionsbeauftragte Sozialwerk St. Georg, Gelsenkirchen
Professor Dr. Michael Schüssler Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen
Sabine Hesse Stabsstelle Prävention, Kinder- und Jugendschutz in der
Diözese Rottenburg-Stuttgart
Gerburg Crone Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.
Alexandra Guserle BDKJ der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Dr. Heinz-Joachim Schulzki Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Dr. Verena Wodtke-Werner Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Tagungskosten - inkl. Verpflegung 80,00 €
Ermäßigt
- inkl. Verpflegung 55,00 €
Sie haben im Rahmen der Veranstaltung die Möglichkeit, vom 30. Juni auf den 1. Juli bzw. vom 1. auf den 2. Juli zu übernachten.
Eine Übernachtung kostet € 35,00 zuzügl. Frühstück € 6,00
Pastorale Mitarbeiter/innen mit Zuordnung zur HA V können die Tagung als Fortbildung beantragen. In diesem Fall werden die Kursgebühren und die Reisekosten von der HA V erstattet.
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Assistenz: Gudrun Leidig
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 623; Fax: +49 711 1640 827
E-Mail: gesellschaft@akademie-rs.de
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich (Anmeldekarte, Fax, E-Mail) spätestens bis zum 24. Juni 2019. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bitte kommen Sie nicht unangemeldet zur Tagung! Bei Rücktritt von der Anmeldung vom 25. - 30. Juni 2019 (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die Hälfte der Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von den Stornogebühren.
Tagungshaus und Anreise Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Tagungszentrum Hohenheim –
Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart
Tel: +49 711 451034 600; Fax: +49 711 451034 898
Das Tagungszentrum liegt in der Nähe der Universität Hohenheim. Ab Stuttgart Hauptbahnhof (U5, U6, U12) bis Möhringen, von dort mit der U3 bis Plieningen. Vom Flughafen Anreise mit der S-Bahn (S2, S3) bis Vaihingen, dann Stadtbahn (U3) bis Plieningen. Von der Endstation sind es noch 300 Meter zur Paracelsusstraße (zunächst weiter in Fahrtrichtung, den Kreisverkehr queren, dann rechts).
AutofahrerInnen, die über die Autobahn A 8 aus Richtung Ulm oder Karlsruhe anreisen: Ausfahrt 53a „Flughafen/Messe“ in Richtung Plieningen. Hauptstraße durch Plieningen bis zur Abzweigung „Universität Hohenheim“. Am Kreisverkehr bei der Gaststätte „Wirtshaus Garbe“ rechts in die Paracelsusstraße.
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Akademiedirektorin
Direktion, Fachbereich Theologie - Kirche - Gesellschaft
Tel.: +49 711 1640 700
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