Kunst wird wieder sichtbar!

Endlich ist es soweit! Das Tagungszentrum Hohenheim öffnet seine Pforten und damit auch die Ausstellung "Stimme des Lichts. Fotografien von Nicole Ahland". Es sind "Zaubereien mit Licht".

Die Vernissage dieser Fotoausstellung konnte wegen der Pandemie am 26. April 2021 nur online stattfinden. Drei Video-Filme – die Begrüßung der Fachbereichsleiterin für Kunst, die Eröffnungsrednerin und ein Interview mit der Künstlerin – wurden statt einer Präsenzveranstaltung ins Netz gestellt. Sie bieten Informationen über die Künstlerin und ihre Kunst, erlebbar machen können sie die Kunst jedoch nicht. Es gibt durchaus Kunstwerke, die sich über Reproduktionsmedien gut vermitteln lassen. Bei den Werken der in Wiesbaden lebenden Künstlerin Nicole Ahland ist das allerdings schwer möglich. Wegen Corona musste die Ausstellung bereits zweimal verschoben, nach der Öffnung unseres Tagungszentrums in Stuttgart-Hohenheim am 1. Juli ist sie endlich auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Bis Ende Juli können die außergewöhnlichen Werke besichtigt werden.

Was macht diese Fotografien so einzigartig?

Die Fotoarbeiten sind extrem subtil, fein, differenziert und nuanciert in der Wahrnehmung. In den Arbeiten wird Licht zur visuellen Poesie. Es 'spricht' in verschiedenen Höhen, mal lauter und mal leiser. Oft ist nur ein leises Säuseln vernehmbar. Manchmal erhält man eine Resonanz, wenn das Auge assoziativ auf Erkennbares trifft. Stets ist etwas sichtbar und doch spürt man eine Abwesenheit. Auch wenn die dargestellten Räume meist leer sind – frei von Mobiliar und Menschen – so sind sie doch gefüllt. Angefüllt mit einer hohen Lichtqualität. Es werden Räume aufgemacht, ohne offen und offen-sichtlich zu sein. Die Ausstellung in Hohenheim beinhaltet nur 15 unterschiedliche Fotoarbeiten der Künstlerin, weil die Werke selbst Raum und Umraum brauchen, um ihre Wirkmacht zu entfalten. Teilweise ist der Eindruck der Bilder so stark, dass sie scheinbar in den Umgebungsraum, das Foyer, abstrahlen. Diese Durchsetzungskraft der Werke ist nur direkt vor Ort spürbar.

Die farbreduzierten Fotografien fügen sich perfekt in die weiß getünchten, teilweise mit Beton belassenen Wände. Auch die beiden 100 x 100 cm großen dunkel gehaltenen Abbildungen mit enigmatisch einfallenden Lichtstrahlen auf der zentralen Wand des Tagungszentrums machen neugierig, verlangen nach Sichtkontakt, um mit ihnen in Dialog zu treten.

Informationen und Videos zur Ausstellung

(Dr. Ilonka Czerny)

 

»exspectare« #14, 2010, Fotografie, Chromogener Abzug, 100 x 100 cm