Herausforderung Islam

Neuerscheinung zum christlich-muslimischen Dialog

Terrorschläge in Istanbul, Kopftuch-Diskussion, die Frage nach Moscheen in Stadtgebieten oder gar nach dem möglichen Verkauf christlicher Kirchen an muslimische Gemeinschaften: Friedens- und gesellschaftspolitische Ansätze bestimmen die aktuelle Debatte über den Islam. Was als Herausforderung meist übersehen wird, sind die theologischen Anfragen des Islam an das Christentum. Weit gehen die Positionen innerhalb der Kirchen auseinander zwischen fundamentaler Ablehnung des Islam und undifferenzierter "Toleranz". Eine christliche Standortbestimmung ist dringend nötig. Spannung zwischen den Positionen ist dabei vorprogrammiert.

Im März 2003 gründeten Wissenschaftler das "Theologische Forum Christentum – Islam" als Experten-Netzwerk. Sie betrachten den Islam als selbstverständlichen Bezugspunkt christlicher Theologie. Erste Ergebnisse ihrer Arbeit liegen jetzt in einem Sammelband vor. Thema des Bandes ist die innerchristliche Reflexion, die jedem Dialog vorausgehen muss: Wie kann sich christliche Theologie jenseits von Vereinnahmung oder Selbstrelativierung auf den Islam beziehen? Welche Folgen hat die Auseinandersetzung mit dem Islam für den christlichen Glauben?

 

Hansjörg Schmid/Andreas Renz/Jutta Sperber. (Hg.),

Herausforderung Islam.

Anfragen an das christliche Selbstverständnis

Theologisches Forum Christentum – Islam (Hohenheimer Protokolle 60)

Stuttgart 2003, ISBN 3-926297-90-5, 176 S., 12€

mit Beiträgen von Hans Zirker, Ulrich Schoen, Christian W. Troll, Oliver Lellek, Stephan Leimgruber, Raymund Schwager, Hans-Martin Gloël, Volker Meißner und Thomas Lemmen

Details und kostenloser Download

 

Das Buch verbindet grundlegende Verhältnisbestimmungen der beiden Religionen, konkrete Einzelfragen und die Reflexion von Dialogerfahrungen miteinander: Hans Zirker befasst sich mit der Frage, ob und wie das Christentum vom Islam lernen kann. Ulrich Schoen setzt christlich-islamische "Fuß-Wege und Denk-Straßen" miteinander in Beziehung. Stephan Leimgruber vergleicht christliche und islamische Konzepte religiöser Erziehung miteinander. Drei Beiträge reflektieren konkrete Dialogarbeit und fragen kritisch nach deren theologischen Grundlagen. Abgerundet wird der Band von einer ausführlichen Einleitung und einem Tagungsbericht. Die mitunter kontroversen Positionen aus verschiedenen theologischen Disziplinen vermitteln ein Panorama der gegenwärtigen Diskussion. Sowohl für die theologische Reflexion als auch für den konkreten Dialog ergeben sich daraus viele Anregungen. – Gern senden wir Ihnen ein Rezensionsexemplar zu.


Ansprechpartner: Dr. Hansjörg Schmid