Akademie trauert um Prof. Erwin Reisch

Die Akademie trauert um Professor Erwin Martin Reisch, der am 28. November im Alter von 94 Jahren in Stuttgart gestorben ist. Der Agrarökonom, Hochschullehrer und ehemalige Präsident der Universität Hohenheim war nicht nur langjähriger Berater von Regierungen und Wissenschaftsorganisationen in Afrika, Südamerika und Asien. Er war auch der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart eng verbunden durch seine Mitarbeit im Kuratorium und im Akademieverein.

In einem Kondolenzschreiben an seine Angehörigen würdigten die Akademie-Direktorin, Dr. Verena Wodtke-Werner und der Vorsitzende des Kuratoriums, Thomas Löffler, das langjährige Engagement des Verstorbenen. „Wir sind dankbar für die vielen Jahre seines Wirkens“, schrieben sie: „Unsere Einrichtung hat von seiner hohen Kompetenz im Kuratorium der Akademie, von seinem Engagement und seiner aufmerksamen Zugewandtheit in hohem Maße profitiert. Wir schätzten ihn als Ansprechpartner ebenso wie als ‚Botschafter‘ nach außen, dessen hohe Reputation als Professor unserer Akademie im gesellschaftlichen Raum zu Gute kam.“  

Reisch stammte von einem Bauernhof in Wielatsried, Gemeinde Fronhofen bei Ravensburg. Nach dem Krieg studierte er an der damaligen Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und promovierte 1952 als Agrarökonom.  In den 50er Jahren leitete der dort die landwirtschaftlichen Versuchsbetriebe.
Nach Aufenthalten in den USA und an der Landwirtschaftlichen Fakultät München-Weihenstephan kehrte er 1964 nach Hohenheim zurück. Seine landwirtschaftlich-betriebswirtschaftliche Lehre und Forschung fand weltweit Beachtung. Trotzdem fand er Zeit, sich dem Ausbau der Hohenheimer Universität zu widmen. 1970 übernahm er das Amt des Vizepräsidenten der Universität, 1986 wurde er ihr Präsident.
Reisch war Mitglied zahlreicher außeruniversitärer Fachgremien. Er beriet Behörden und Wissenschaftseinrichtungen in Entwicklungsländern.