Dämonologie als Wissenschaft war stets auf der Suche nach Erkenntnis, Wissen, Wahrheit und der Erklärung des Unerklärlichen. Dämonologie vereinte okkulte, naturmagische oder als „abergläubisch“ etikettierte Wissensbestände, Handlungsanweisungen und Praktiken, kontroverse katholische und protestantische, aber auch konfessionsübergreifende Argumente.
Neueste Forschungen zeigen: Dämonologische Konzepte und konkrete Hexereiverfahren sind in eine enge Wechselwirkung getreten. Dämonologie blieb jedoch angefochten von anti-dämonologischen Entwürfen, die eine körperliche Präsenz und eine materielle Wirkmacht von Geistwesen bestritten. Auch nach dem Ende der frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen existierte „thinking with demons“ (Stuart Clark) weiter. Selbst so genannte Aufklärer im 18. Jahrhundert zeigten noch höchstes Interesse an der Wissenschaft über die Dämonen und zweifelten nicht an deren Wirkmacht. Dämonologie findet sich deshalb in fast jeder antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Textgattung sowie in der einschlägigen bildlichen und materiellen Überlieferung.
Die Internationale Tagung untersucht mit neuen Fragen und in interdisziplinärer Perspektive dämonologische Wissensbestände und Praktiken im jeweiligen historischen Kontext.
Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Arbeitskreis Interdisziplinäre Hexenforschung
Der Arbeitskreis Interdisziplinäre Hexenforschung (AKIH) ist ein internationaler und interdisziplinärer Arbeitskreis zur wissenschaftlichen Erforschung
- der Geschichte der Hexenverfolgung
- der Geschichte des Hexenglaubens und der Hexenvorstellungen
- der Rolle und gesellschaftlichen Funktion der Hexerei in der
Gegenwart
- benachbarter Themenbereiche wie Aberglaube, Magie und
Zauberei
- von Divination, Mantik und Wahrsagerei
- von religiösem Volksglauben, Volksmedizin und Schamanismus.
Nähere Informationen unter www.uni-saarland.de/lehrstuhl/behringer/akih.html.
Kooperationspartner
Die Tagung wird in Kooperation mit dem durch die DFG geförderten Projekt „Kriminaljustiz im Westen des Reiches (15. bis 17. Jahrhundert)“ im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe 2539 „Resilienz – Gesellschaftliche Umbruchphasen im Dialog zwischen Mediävistik und Soziologie“ (Universität Trier) veranstaltet.
Nähere Informationen unter for2539-resilienz.uni-trier.de.