Mission einst und heute
Die Akademie hat ihr Veranstaltungsprogramm wieder aufgenommen. Es ist ein Herantasten an die neue Normalität unter den besonderen Bedingungen in Corona-Zeiten.
Mission im Kontext der Modernisierung, Pluralisierung und der neuen ökumenischen Realität
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Die Akademie hat ihr Veranstaltungsprogramm wieder aufgenommen. Es ist ein Herantasten an die neue Normalität unter den besonderen Bedingungen in Corona-Zeiten.
„Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt. 28, 19-20). Dies ist die Botschaft, die das Matthäus-Evangelium beendet und ein neues Kapitel im Leben der Kirche aufschlägt: ein Kapitel der Mission und des Wachstums. Und tatsächlich ist die christliche Kirche in der ganzen Welt gewachsen und hat sich verbreitet. Das Christentum wurde zur größten Weltreligion.
Aber irgendwann verlangsamte sich dieser Trend und die anderen Religionen nahmen an Zahl zu. Mit 24 Prozent der Weltbevölkerung kam der Islam der Zahl der Christen nahe, die derzeit etwa 29 Prozent ausmacht. Beginnend mit der Zeit der Aufklärung begannen die traditionellen Länder das Christentum aus dem öffentlichen Bereich zu entfernen. Seinen Höhepunkt fand diese Entwicklung mit dem Aufstieg des Kommunismus im 20. Jahrhundert. Und schließlich wandte sich ein beträchtlicher Teil der Christen wegen eigener Fehler der Kirchen, die sie im Laufe des Jahrhunderts gemacht hatten, vom Christentum ab.
Dies alles hat zu der Situation geführt, dass für die Kirche die Aufgabe besteht, ihre Mission zu erfüllen mit Menschen, deren Vorfahren bereits Christen waren. Und diese Aufgabe ist aufgrund der Last der Vergangenheit, der Modernisierungs- und Säkularisierungsprozesse, die in unserer Zeit stattfanden, viel schwieriger als im ersten Jahrhundert.
Mit dieser Fortbildung möchten wir Ihnen Konzepte verschiedener christlicher Kirchen zeigen, wie sie an die Herausforderung von Missions- und Pfarrarbeit herangehen. Wir haben Referen-tInnen aus evangelischen, katholischen und freien Kirchen eingeladen, die Ihnen mehr über diese Konzepte erzählen und Ihnen einige praktische Informationen und Ratschläge geben, die Sie auch für Ihre Gemeindearbeit anwenden können.
Dienstag, 30. Juni 2020
10.00-10.30
Ankunft
Im Foyer stehen Brezeln und Kaffee für Sie bereit. Wir bitten alle Teilnehmer rechtzeitig zu kommen, um Vorträge nicht zu unter-brechen.
10.30-12.00
Modul 1: Auf Sendung - Das katholische Missionsverständnis heute
Das 2. Vatikanische Konzil (1962-1965) markiert einen Wendepunkt im katholischen Missionsverständnis. Von dem Konzilsdokument „Ad gentes“ ausgehend beleuchten wir den weniger belasteten Begriff „Evangelisierung“ oder „Evangelisation“ und klären, warum Mission nur im Dialog geschehen kann. Ein kurzer Blick auf die Missionsgeschichte und die vielen Missionsbewegungen verdeutlichen, warum die Stärkung der Ortskirchen in den Vordergrund tritt und Mission heute als eine „missio inter gentes“ verstanden wird. Zuletzt bietet das ökumenische Dokument „Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt“ Ansatzpunkte dafür, dass Mission und Respekt nicht voneinander zu trennen sind.
Dr. Monika Kling-Witzenhausen, Pastoralassistentin bei der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Mitte
12.00-13.00
Mittagessen
13.00-14.30
Modul 2: Missionsverständnis und Missionspraxis der Evangelischen Landeskirchen
Ähnlich wie in der Katholischen Kirche war auch in den Evangelischen Landeskirchen das Missionsverständnis nach dem Zweiten Weltkrieg einem grundlegenden Wandel unterworfen. Das Modul skizziert den Ausgangspunkt der Missionsbewegung innerhalb der Landeskirchen und beschreibt den ökumenischen Prozess der „Integration von Kirche und Mission“ aus landeskirchlicher Perspektive. Für die Gegenwart wird Mission als ein wechselseitiger Austausch vorgestellt.
Prof. Dr. Andreas Feldtkeller, Theologische Fakultät Berlin, Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie
14.30-15.00
15.00-16.30
Modul 3: Die missionarische Wirksamkeit von Freikirchen in Deutschland – Geschichtliche Perspektiven und gegenwärtige Praxis
Die klassischen Freikirchen verstanden sich seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert als missionarische Bewegung. Dieses Modul wirft zunächst einen Blick auf die Geschichte der Mission von Freikirchen in Deutschland und setzt diese in Beziehung zu aktuellen missionarischen Herausforderungen. Nach einem kurzen Überblick über einige einflussreiche Konzepte des missionarischen Gemeindeaufbaus beschäftigen wir uns schließlich schwerpunktmäßig mit der Frage, wie eine wirksame missionarische Praxis von Freikirchen in einem nachchristlich-säkularen Umfeld gegenwärtig aussieht bzw. aussehen könnte.
Prof. Dr. Philipp Bartholomä, Freie Theologische Hochschule Gießen, Praktische Theologie
16.30-17.00
17.00-18.30
Modul 4: Neuer Wein in alten Schläuchen - Wenn Altbewährtes an seine Grenzen kommt
Am Ende ist alles eine Frage der Kommunikation. Die christliche Botschaft hat in unserer Gesellschaft ihre Selbstverständlichkeit eingebüßt. Sie hat an Überzeugungskraft und Alltagsrelevanz verloren. Deshalb wird es umso wichtiger, sich verständlich zu machen, um die Botschaft zu vermitteln. Das betrifft alle Bereiche, von Liturgie und Predigt bis hin zur Katechese. Was ist Grundlage unserer Kommunikation, was gilt es zu beachten und wie kann es konkret gehen?
Pfarrer Christian Olding, Katholische Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
18.30-19.30
Abendessen
Prof. Dr. Philipp Bartholomä Studierte evangelische Theologie in Gießen und Dallas (USA). Nach seiner Promotion an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Leuven (Belgien) schlossen sich Post-Doc-Studien an der Freien Universität Amsterdam an. Sein Forschungsprojekt war dabei der freikirchliche Gemeindeaufbau in Deutschland. Er war außerdem 13 Jahre Pastor einer wachsenden Freikirche in Landau/Pfalz. Sein Schwerpunkt an der FTH liegt auf dem Gebiet des Gemeindeaufbaus.
Prof. Dr. Andreas Feldtkeller Studierte von 1980 bis 1986 Evangelische Theologie in München, Heidelberg, Jerusalem und Tübingen. Promotion bei Gerd Theißen in Heidelberg. Von 1996 bis 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Lehrstuhl für Religionsgeschichte und Missionswissenschaft in Heidelberg. Seit 1999 Professor für Religions- und Missionswissenschaft sowie Ökumenik an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2000 Vorsitzender der Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte.
Dr. Monika Kling-Witzenhausen Arbeitet derzeit als Pastorale Mitarbeiterin (Pastoralassistentin) bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Stadtdekanat Stuttgart). Von 2015 bis 2018 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Leopold-Franzens Universität Innsbruck, Fachbereich Interkulturelle Pastoraltheologie und Homiletik. Von 2013 bis 2015 Referentin für Weltkirchliche Pastoral bei dem Internationalen Katholischen Missionswerk missio, Aachen. Promotion an der Leopold-Franzens Universität Innsbruck.
Pfarrer Christian Olding Studierte katholische Theologie in Münster und Wien und arbeitet derzeit als Pfarrer in Geldern. Mit dem Projekt v_the experience legt er einen Schwerpunkt auf digitale und multimediale Glaubenskommunikation. 2017 veröffentlichte er seinen „Spiegel“-Bestseller „Klartext Bitte! Glauben ohne Geschwätz“. Außerdem arbeitet er für das Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland „katholisch.de“ als Video Blogger.
Dr. Vladimir Latinovic
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Tagungskosten - inkl. Verpflegung und Übernachtung am 29. und 30.06.20 102,00 €
- inkl. Verpflegung und Übernachtung am 29.06.20 61,00 €
- inkl. Verpflegung und Übernachtung am 30.06.20 61,00 €
- inkl. Verpflegung 20,00 €
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 XXX
E-Mail: latinovic@akademie-rs.de
Anmeldung: www.akademie-rs.de/vakt_23749
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich spätestens bis zum 29.06. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bei Rücktritt von der Anmeldung vom 25. - 29.06. (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die Hälfte der Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von Stornogebühren.
Bild- und Video-Aufnahmen Wir erstellen Bildmaterial. Mit der Anmeldung erklären Sie sich einverstanden, dass wir gegebenenfalls Fotos oder Filme veröffentlichen, auf denen Sie zu erkennen sind.
Tagungshaus und Anreise Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Tagungszentrum Hohenheim –
Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart
Tel: +49 711 451034 600; Fax: +49 711 451034 898
Das Tagungszentrum liegt in der Nähe der Universität Hohenheim. Ab Stuttgart Hauptbahnhof (U5, U6, U12) bis Möhringen, von dort mit der U3 bis Plieningen. Vom Flughafen Anreise mit der S-Bahn (S2, S3) bis Vaihingen, dann Stadtbahn (U3) bis Plieningen. Von der Endstation sind es noch 300 Meter zur Paracelsusstraße (zunächst weiter in Fahrtrichtung, den Kreisverkehr queren, dann rechts).
AutofahrerInnen, die über die Autobahn A 8 aus Richtung Ulm oder Karlsruhe anreisen: Ausfahrt 53a „Flughafen/Messe“ in Richtung Plieningen. Hauptstraße durch Plieningen bis zur Abzweigung „Universität Hohenheim“. Am Kreisverkehr bei der Gaststätte „Wirtshaus Garbe“ rechts in die Paracelsusstraße.
Vom Flughafen Stuttgart zum Tagungszentrum benötigen Sie mit dem Taxi ca. 15 Minuten.
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Projektleiter
Projekt: Schatz des Orients
Tel.: +49 711 1640 756
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