In den orientalischen und orthodoxen Kirchen gibt es so wie in den anderen Kirchen sehr viele engagierte Laien. Leider ist das Potenzial des freiwilligen Engagements in diesen Kirchen alles andere als zufriedenstellend. Laien sind meist für einfache Aufgaben wie Kochen, Reinigen und zur Unterstützung des Priesters bei handwerklichen Tätigkeiten zuständig. Selten finden wir Laien, die finanzielle, edukative und juristische Aufgaben in der Gemeinde übernehmen. In diesen Kirchen gibt es auch keine Laien, die theologisch in den Gemeinden tätig sind (die sogenannten „Pastoralreferenten/-innen”).
Das alles hat zur Folge, dass sich die meisten Laien in den orientalischen und orthodoxen Kirchen als „Empfänger” bzw. „Kunden” oder im besten Fall als „Helfer” verstehen, während der Priester für alles zuständig ist und meistens alleine entscheidet, was und wie es in der Gemeinde gemacht wird. Dadurch geht leider ein großes Entwicklungspotenzial verloren, weil die Priester selbst wegen Zeitmangel und den fehlenden Kompetenzen nicht in der Lage sind manche Aufgaben selbst zu erledigen. Eine typische ostkirchliche Gemeinde verzichtet deswegen z. B. auf Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Drittmitteleinwerbung, engagiert sich selten beim staatlichen Religionsunterricht und hat nur basale Strukturen für die Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit. Auch Sozialarbeit gibt es bei diesen Gemeinden so gut wie gar nicht.
Mit dieser Fortbildung wollen wir den Priestern und der Kirchenleitung der orientalischen und orthodoxen Gemeinden zeigen, wie die ehrenamtliche Arbeit bei den evangelischen und katholischen Kirchen funktioniert, bei denen die Laien auf allen Ebenen sehr stark involviert sind. Das Hauptziel der Fortbildung ist zu lernen, wie man die ehrenamtlichen Mitarbeiter gewinnt, wie man ehrenamtliche Arbeit organisiert, welche Rolle die Ehrenamtskoordination für ein gelingendes Miteinander spielt usw. Eine gut organisierte Ehrenamtsarbeit führt sowohl zum Wachstum der Gemeinden als auch zur Entlastung der Priester.
Wir laden zu der Fortbildung nicht nur orientalische und orthodoxe Priester und die Kirchenleitung, sondern auch engagierte Laien ein.
Aufbau von ehrenamtlichen Strukturen
Anfrage Warteliste - Online-Anmeldung nicht mehr möglich
Dienstag, 7. Mai 2019
10.00-10.30
Ankunft
Im Foyer stehen Brezel und Kaffee für Sie bereit. Wir bitten alle Teilnehmer rechtzeitig zu kommen, um Vorträge nicht zu unterbrechen.
10.30-12.00
Modul 1: Ehrenamt fördern – aber wie?
Ein ehrenamtliches Engagement in der Kirchengemeinde oder Seelsorgeeinheit macht vor allem dann Freude, wenn das Zusammenspiel der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden gut funktioniert. In diesem Modul wird gezeigt, welche Rahmenbedingungen die Zusammenarbeit unterstützen können. Dazu wird das Modell „Ehrenamt fördern mit System“ vorgestellt. In diesem Modul geht es auch darum, welche Rolle die Ehrenamtskoordination für ein gelingendes Miteinander spielt. Arbeitsblätter und kurze Übungen geben einen Einblick in die Ausbildung zum / zur Ehrenamtskoordinator/in, die die Fachstelle Ehrenamt anbietet.
Karola Vollmer, Evangelisches Bildungszentrum Birkach, Gemeindeentwicklung und Gottesdienst, Fachstelle Ehrenamt
12.00-13.00
Mittagessen
13.00-14.30
Modul 2: Eine Engagement-freundliche Kirche werden
Obwohl die Bereitschaft sich ehrenamtlich zu engagieren zunimmt, gibt es vielerorts Probleme, neue Ehrenamtliche für sich zu gewinnen. Wie müssen Kirchengemeinden und Einrichtungen nun auf diese Veränderungen reagieren, um weiter attraktiv für Engagierte zu bleiben? Welche Entwicklungen und konkrete Ansätze gibt es in der Ortskirche Rottenburg-Stuttgart? In diesem Modul werden konkrete Ansatzpunkte und Projekte der Diözese Rottenburg-Stuttgart vorgestellt und beispielhafte Impulse für die Praxis vermittelt.
Gabriele Denner, Fachbereich Ehrenamt, Hauptabteilung Pastorale Konzeption, Bischöfliches Ordinariat, Diözese Rottenburg-Stuttgart
14.30-15.00
15.00-16.30
Strukturwandel und Motivverschiebungen im Ehrenamt
Sowohl das Verständnis ehrenamtlicher Tätigkeit, als auch die Zugänge zum Ehrenamt, haben sich in den zurückliegenden Jahren (stark) verändert. Dies hängt auch mit Motivverschiebungen und veränderten Erwartungshaltungen Ehrenamtlicher zusammen. Diese Veränderungen wahr- und ernstzunehmen und der Frage nachzudenken, wie Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen darauf reagieren können, ist der Inhalt dieser Einheit.
Prof. em. Gerhard Hess, Evangelische Hochschule Ludwigsburg
16.30-17.00
17.00-18.30
Engagement im Wandel: Unterwegs zum Engagement 4.0?
Engagement ist immer Kind seiner Zeit. Mit der jeweiligen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Situation ändern sich auch die Motive und Formen, wie Menschen sich engagieren. Und es ändern sich die Begriffe, die verwendet werden: Ehrenamt, freiwilliges oder bürgerschaftliches Engagement. Derzeit erleben wir einen neuerlichen tiefgreifenden Wandel. Noch nie hatten wir es mit einer solchen Vielfalt von Engagement zu tun. Dies gilt für den Bereich der Kirche. Diesen Wandel zu verstehen ist wichtig, wenn man Ideen entwickeln will, wie heute Menschen gewonnen werden können, sich zu engagieren - auch unter dem Dach von Kirche.
Prof. Dr. Paul-Stefan Roß, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart, Fakultät Sozialwesen
18.30-19.30
Abendessen
Gabriele Denner Fachbereich Ehrenamt, Hauptabteilung Pastorale Konzeption, Bischöfliches Ordinariat, Diözese Rottenburg-Stuttgart
Prof. em. Gerhard Hess Evangelische Hochschule Ludwigsburg, Gemeindepädagogik, Kinder- und Jugendarbeit
Prof. Dr. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart, Fakultät Sozialwesen
Karola Vollmer Evangelisches Bildungszentrum Birkach, Gemeindeentwicklung und Gottesdienst, Fachstelle Ehrenamt
Dr. Vladimir Latinovic
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Tagungskosten - inkl. Verpflegung und Übernachtung EZ vom 06.05.-08.05. 97,00 €
- inkl. Verpflegung und Übernachtung EZ am 07.05. 56,00 €
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ am 06.05. 56,00 €
- inkl. Verpflegung 15,00 €
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Assistenz: XXX XXX
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 XXX
E-Mail: XXX@akademie-rs.de
Anmeldung: www.akademie-rs.de/vakt_23115
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich spätestens bis zum XX. XXX. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bei Rücktritt von der Anmeldung vom XX. - XX.XX. (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die Hälfte der Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von Stornogebühren.
Bild- und Video-Aufnahmen Wir erstellen Bildmaterial. Mit der Anmeldung erklären Sie sich einverstanden, dass wir gegebenenfalls Fotos oder Filme veröffentlichen, auf denen Sie zu erkennen sind.
Tagungshaus und Anreise Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Tagungszentrum Hohenheim –
Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart
Tel: +49 711 451034 600; Fax: +49 711 451034 898
Das Tagungszentrum liegt in der Nähe der Universität Hohenheim. Ab Stuttgart Hauptbahnhof (U5, U6, U12) bis Möhringen, von dort mit der U3 bis Plieningen. Vom Flughafen Anreise mit der S-Bahn (S2, S3) bis Vaihingen, dann Stadtbahn (U3) bis Plieningen. Von der Endstation sind es noch 300 Meter zur Paracelsusstraße (zunächst weiter in Fahrtrichtung, den Kreisverkehr queren, dann rechts).
AutofahrerInnen, die über die Autobahn A 8 aus Richtung Ulm oder Karlsruhe anreisen: Ausfahrt 53a „Flughafen/Messe“ in Richtung Plieningen. Hauptstraße durch Plieningen bis zur Abzweigung „Universität Hohenheim“. Am Kreisverkehr bei der Gaststätte „Wirtshaus Garbe“ rechts in die Paracelsusstraße.
Vom Flughafen Stuttgart zum Tagungszentrum benötigen Sie mit dem Taxi ca. 15 Minuten.
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Kontakt
Dr. Vladimir Latinovic
Projektleiter
Projekt: Schatz des Orients
Tel.: +49 711 1640 756
E-Mail Kurzbiografie