Über Migrationspolitik wird auf vielen Ebenen diskutiert - wobei oftmals der Eindruck entsteht, dieses komplexe Feld habe nur ein "entweder, oder" und müsse einfache Lösungen bieten. Dabei ist die Migrations(rechts)-wissenschaft öffentlich und politisch in die Defensive geraten und der Stellenwert rechtlicher Argumente scheint - im Rechtstaat - abzunehmen. Häufig werden Kontroversen auf die Gerichte verlagert, so dass diese rechtliche Antworten auf politische Fragen geben müssen, ihrerseits überlastet sind und ins Spannungsfeld politischer Interessen geraten. Die Herbsttagung des Netzwerks Migrationsrechts widmet sich der Frage, wie sich die Migrations-
(rechts)wissenschaft aktiv in den Diskurs einbringen kann und wie fachliche Argumente öffentlich gehört werden können.
Eine Förderung der Tagung durch den Kinder- und Jugendplan des Bundes über die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (aksb) ist beantragt.
Überzeugen und Überzeugung im migrationspolitischen Diskurs
Anfrage Warteliste - Online-Anmeldung nicht mehr möglich
PDF Programm anzeigen
Freitag, 8. November 2019
16.30 Uhr
Netzwerktreffen für Mitglieder
(Interessierte bitte gesondert anmelden)
17.30 Uhr
Abendessen
18.45 Uhr
Eröffnung und Begrüßung
Klaus Barwig, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Raphaela Haberler, Netzwerk Migrationsrecht
19.00 – 21.00 Uhr
Keynote Speech: Framing – Sprachwissenschaftliche Erkenntnisse zu Strategien des Schreibens
Annina Fröhlich, Operation Libero, Schweiz
Prof. Dr. em. Clemens Knobloch, Universität Siegen
21.00 Uhr
Umtrunk
Samstag, 9. November 2019
ab 8.00 Uhr
Frühstück und Morgenimpuls
9.15 Uhr – 10.30 Uhr
Verständnisse des Selbstverständlichen.
Wie universell sind universelle Rechte?
Prof. Dr. Violeta Moreno-Lax, Queen Mary University of London
10.30 – 11.00 Uhr
Kaffeepause
11.00 – 12.30 Uhr
Panel-Diskussion: Die Rolle der Gerichte bei der Bestimmung der migrationspolitischen Agenda
Ralf Kanitz, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie,
Vertretung der Bundesrepublik Deutschland vor den europäischen Gerichten, Berlin
Dr. Stephan Beichel-Benedetti, Richter am Verwaltungsgericht
Karlsruhe
Prof. Dr. Nuno Piçarra, Europäischer Gerichtshof, Luxemburg
12.30 Uhr
Mittagessen und Vorstellung des Netzwerks für Interessierte
14.00 – 15.30 Uhr
Workshop Block I
Workshop 1: Operation Libero. Liberale Migrationspolitik durch Kampagnen in der Schweiz?
Dr. Stefan Schlegel, Operation Libero, Schweiz
Workshop 2: Einblicke in die strategische Prozessführung
N.N., European Centre for Constitutional and Human Rights, Berlin (angefragt)
Workshop 3: Trust in wrong hands? Wie der Migrationsdiskurs durch den Europäischen Gerichtshof geprägt wird
Dr. Christian Filzwieser, Richter am Bundesverwaltungsgericht
Österreich
Prof. Dr. Tobias Eule, Universität Bern
Workshop 4: Shrinking Spaces? Kriminalisierung zivilgesellschaftlicher Organisationen am Beispiel Ungarns
András Léderer, Hungarian Helsinki Committee, Budapest
Workshop 5: (Neue) Formen der Arbeitsmigration nach dem
Fachkräfteeinwanderungsgesetz
Marius Tollenaere, Fragomen Global LLP, Frankfurt/Main
Kathleen Neundorf, Forschungsstelle Migrationsrecht,
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Workshop 6: Rechtsschutz im und um das (bilateralisierte/n)
Dublin-System
Prof. Dr. Anna Lübbe, Hochschule Fulda
Vinzent Vogt, Equal Rights Beyond Borders
15.30 – 16.00 Uhr
Kaffeepause
16.00 – 17.30 Uhr
Workshop Block II
Workshop 7: Ein Beitrag zur Polarisierung oder zu gegenseitigem Verständnis? Refugee Law Clinics und ihre Rolle im
gesellschaftlichen Diskurs
Refugee Law Clinics Deutschland
Workshop 8: Strategisches Schreiben in der
Migrationsrechtswissenschaft
Prof. Dr. Timo Tohidipur, Frankfurt University of Applied Science
Workshop 9: 100 Jahre Abschiebehaft – bad habits die hard?
Muzaffer Öztürkyilmaz, Flüchtlingsrat Niedersachsen
Dr. Stephan Beichel-Benedetti, Richter am Verwaltungsgericht
Karlsruhe
Workshop 10: Die Türkei – Dubioser Partner und/oder Verfolgerstaat?
Orçun Ulusoy, Vrije Universiteit Amsterdam
Gerald Knaus, Europäische Stabilitätsinitiative, Berlin
Workshop 11: Ich war es nicht! Haftungsfragen innerhalb Europas als Argumentationsstrategie
Prof. Dr. Päivi Leino-Sandberg, Universität Helsinki (per Skype)
Intervention: Jonas Bornemann, Universität Konstanz
Workshop 12: Leistungskürzungen für AusländerInnen
Prof. Dr. Anuscheh Farahat, Friedrich-Alexander-Universität
Nürnberg-Erlangen
Jonas Ganter, Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung, Speyer
18.00 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Zur Rolle der Anwaltschaft bei der Durchsetzung des Rechts –
Präsentation des Imagefilms „Werde Menschenrechtsanwalt“ und Diskussion
Thomas Oberhäuser, Rechtsanwalt, Ulm
Vera Kohlmeyer-Kaiser, Rechtsanwältin, Aalen
20.15 Uhr
Lesung und Diskussion: „Die Zauberlehrlinge. Der Streit um die Flüchtlingspolitik und der Mythos vom Rechtsbruch“
Maximilian Steinbeis, Journalist und Gründer des Verfassungsblogs
Im Anschluss:
Sonntag, 10. November 2019
ab 8.00 Uhr
Frühstück und Morgenimpuls
9.15 – 10.00 Uhr
Impulsvortrag I: (Des-) Informationskampagnen und die Globalen Pakte
Dr. Katherine Braun, Brot für die Welt, Berlin
10.15 – 11.00 Uhr
Impulsvortrag II: Solidarität und Menschenrechtsschutz als
Leitmotive der europäische Asylrechtsreform?
Prof. Dr. Jürgen Bast, Justus-Liebig-Universität Gießen
11.00 – 11.15 Uhr
Kaffeepause
11.15 – 12.45 Uhr
Panel-Diskussion: Alle Jahre wieder: Wie geht es weiter?
Entwicklungen im Gemeinsamen Europäischen Asylsystem nach
der Europawahl
Dr. Ralf Lesser, Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Berlin
Erik Marquardt, Migrationspolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, Straßburg
N.N., Europäische Kommission, Brüssel
Franziska Vilmar, Amnesty International, Berlin
Moderation: Prof. Dr. Marei Pelzer
12.45 Uhr
Mittagessen und Abreise
Klaus Barwig/Dr. Konstanze Jüngling, Akademie der Diözese
Rottenburg-Stuttgart
Bellinda Bartolucci, PRO ASYL
Jonas Bornemann, Universität Konstanz
Matthias Haag, Rechtsassessor aus Ravensburg
Raphaela Haberler, Universität Wien
Dr. Constantin Hruschka, Max-Planck-Institut für Sozialrecht
und Sozialpolitik
Robert Nestler, Equal Rights Beyond Borders
Leonie Zeißler, Universität Speyer
www.netzwerk-migrationsrecht.de
Tagungskosten - inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ 156,00 €
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 132,00 €
Ermäßigt
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 92,00 €
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Assistenz: Ines Meseke
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 702 ; Fax: +49 711 1640 777
E-Mail: meseke@akademie-rs.de
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich oder online unter www.akademie-rs.de spätestens bis zum 28. Oktober 2019. Bei Stornierungen bis 4 Tage vor Beginn der Veranstaltung berechnen wir die Hälfte der Tagungskosten, danach den vollen Preis. Bei Fernbleiben stellen wir Ihnen die Gesamtkosten in Rechnung. Ersatz durch eine andere Person befreit von Stornogebühren.
Bild- und Video-Aufnahmen Wir erstellen Bildmaterial. Mit der Anmeldung erklären Sie sich einverstanden, dass wir gegebenenfalls Fotos oder Filme veröffentlichen, auf denen Sie zu erkennen sind.
Tagungshaus und Anreise Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Tagungszentrum Hohenheim –
Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart
Tel: +49 711 451034 600; Fax: +49 711 451034 898
Das Tagungszentrum liegt in der Nähe der Universität Hohenheim. Ab Stuttgart Hauptbahnhof (U5, U6, U12) bis Möhringen, von dort mit der U3 bis Plieningen. Vom Flughafen Anreise mit der S-Bahn (S2, S3) bis Vaihingen, dann Stadtbahn (U3) bis Plieningen. Von der Endstation sind es noch 300 Meter zur Paracelsusstraße (zunächst weiter in Fahrtrichtung, den Kreisverkehr queren, dann rechts).
AutofahrerInnen, die über die Autobahn A 8 aus Richtung Ulm oder Karlsruhe anreisen: Ausfahrt 53a „Flughafen/Messe“ in Richtung Plieningen. Hauptstraße durch Plieningen bis zur Abzweigung „Universität Hohenheim“. Am Kreisverkehr bei der Gaststätte „Wirtshaus Garbe“ rechts in die Paracelsusstraße.
Vom Flughafen Stuttgart zum Tagungszentrum benötigen Sie mit dem Taxi ca. 15 Minuten.
Anfrage Warteliste - Online-Anmeldung nicht mehr möglich
PDF Programm anzeigen Zurück
Kontakt
Klaus Barwig
Fachbereichsleiter im Ruhestand
Fachbereich Migration - Menschenrechte - Nachhaltigkeit
Tel.: +49 711 1640 761
E-Mail Kurzbiografie / Veröffentlichungen