Narrative jüdischer Geschichte der Frühen Neuzeit lassen die jüdische Bevölkerung oft zu einer homogenen sozialen Einheit verschmelzen. Gegenüber den jüdischen Gemeinden hebt sich höchstens die Gruppe der ‚Hofjuden‘ ab, die wiederum häufig als einheitliche, wohlhabende Gruppe dargestellt wird. Am anderen Ende des sozialen Spektrums erscheinen die ‚Betteljuden‘ als differente Gruppe. Doch auch innerhalb der jüdischen Gemeinden bestand ein hoher Grad sozialer Differenzierung. Die 23. Tagung des Forums möchte sich daher näher mit den sozialen Differenzierungen und ihren intersektionalen Verknüpfungen innerhalb der jüdischen Gesellschaft im Europa der Frühen Neuzeit auseinandersetzen.
Das Forum
Das „Interdisziplinäre Forum Jüdische Geschichte und Kultur in der Frühen Neuzeit“ wird seit dem Jahr 2000 durch einen Arbeitskreis aus Historiker:innen, Judaist:innen und Vertreter:innen weiterer Fächer veranstaltet. Im Mittelpunkt der jährlichen Tagungen steht die Diskussion aktueller Fragestellungen und Forschungsvorhaben. Das Forum widmet sich Themen vom späten Mittelalter bis zum frühen 19. Jahrhundert und ist offen für alle, die sich wissenschaftlich mit dieser Epoche der jüdischen Geschichte und Kultur befassen.
Weitere Informationen zum Forum:
www.forum-juedische-geschichte.de