Im öffentlichen Bewusstsein sind extremistische Milieus auf den ersten Blick eines: Sie sind männlich! Die Realität ist indes eine andere, denn schon immer übernehmen Frauen in der salafistischen und rechtsextremistischen Szene zentrale Aufgaben. Sie spielen beispielsweise eine wichtige Rolle in der Anwerbung und Weitergabe der Ideologie, die entscheidend sind für die Szenebildung und -bindung, aber auch bei der logistischen Unterstützung bis hin zu weiblichen Gewalttäterinnen.
Bereits seit Jahren widmet sich die Forschung daher insbesondere der Rolle von Mädchen und Frauen in der rechtsextremistischen oder völkischen Szene. Aber auch für die salafistische Szene treten weibliche Akteurinnen in der Zwischenzeit verstärkt in den Vordergrund wissenschaftlicher Untersuchungen. Seit Längerem plädieren auch zahlreiche ExpterInnen auf dem Gebiet der Prävention und De-Radikalisierung dafür, stärker als bisher weibliche Akteurinnen in extremistischen Milieus in den Blick zu nehmen:
Welche Rolle spielen Frauen in rechtsextremen oder salafistischen Gruppen tatsächlich? Welche Strukturen decken sich in beiden Szenen und wo liegen die Unterschiede? Was sind die spezifischen Motive für Mädchen und Frauen, sich extremistischen Gruppierungen anzuschließen und was können Erkenntnisse aus der Extremismus- und Genderforschung zur Präventionsarbeit beitragen?
Der Fachtag soll ein Forum bieten für Akteure und Interessierte aus den verschiedenen Bereichen gesellschaftlicher Beteiligung und zugleich der Entwicklung von handlungsleitenden Perspektiven und Netzwerken bieten: Auf der Grundlage von Fachvorträgen wird zunächst über Frauen in salafistischen und rechtsextremistischen Milieus informiert, um anschließend mit ExpertInnen aus der Forschung zu diskutieren. Danach gibt es die Gelegenheit, sich mit AkteurInnen aus der Prävention auszutauschen und sich am Ende der Thematik noch über ein „Impro-Theater“ anzunähern. Darüber hinaus besteht den ganzen Tag die Möglichkeit, an „Thementischen“ einzelne Initiativen und Projekte der Tagungspartner genauer kennenzulernen und weitere Informationen aus der Praxis zu erhalten.
Hierzu laden wir Sie herzlich ein!
Veranstaltungen für Expert:innen
Extrem.ist.in. Frauen in salafistischen und rechtsextremistischen Milieus
In Zusammenarbeit mit dem Demokratiezentrum, der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg e.V. und dem Landeskriminalamt.
Freitag, 27. März 2020
09.30 Uhr
Anreise und Kaffee
10.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Hussein Hamdan
Frank Buchheit
10.15 Uhr
Fachvortrag I
Frauen in der salafistischen Szene
Derya Sahan
10.45 Uhr
Fachvortrag II
Gender matters! Frauen im modernen
Rechtextremismus/Populismus
Prof. Dr. Esther Lehnert
11.45 Uhr
Podium
Moderation Danaé Panissié
12.30 Uhr
Mittagessen
13.45 Uhr
Workshops
WS 1: Geschlechtsspezifische Präventionsarbeit in der
muslimischen Verbandsarbeit
Darya Sahan
WS 2: Geschlecht 2.0, zur (Re-)Produktion von
Geschlechterstereotypen in Social Media
Jens Ostwaldt und Mathieu Coquelin
WS 3: Frauen in rechten und Reichsbürgerkontexten
Verena Fiebig
WS 4: Jung und Extrem – weibliche Jugendliche in der
salafistischen Szene. Hinwendungsmotive und
distanzierungsförderliche Faktoren
Johanna Kohler
15.15 Uhr
Kaffeepause
15.45 Uhr
Impro-Theater "Q-Rage"
16.30 Uhr
Abschließende Zusammenfassung
Dr. Hussein Hamdan
Frank Buchheit
Bis 17.00 Uhr
Thementische der Tagungspartner
Derya Sahan, Demokratiezentrum BW
Prof. Dr. Esther Lehnert, Alice Salomon Hochschule Berlin
Jens Ostwaldt, Demokratiezentrum Baden-Württemberg,
Stuttgart
Mathieu Coquelin, Demokratiezentrum Baden-Württemberg,
Stuttgart
Verena Fiebig, konex
Johanna Kohler, Hochschule Esslingen
Dr. Hussein Hamdan
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Frank Buchheit, Landeskriminalamt Baden-Württemberg,
Stuttgart
Mathieu Coquelin, Demokratiezentrum Baden-Württemberg, Stuttgart
Jens Ostwaldt, Demokratiezentrum Baden-Württemberg,
Sersheim
Danaé Panissié, Tgbw e.V., Stuttgart
Tagungskosten - inklusive Verpflegung 40,00 €
Ermäßigt
- inklusive Verpflegung 25,00 €
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Assistenz: Abir Rebmann
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 769
E-Mail: rebmann@akademie-rs.de
Anmeldung: www.akademie-rs.de/vakt_23643
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich spätestens bis zum 16.03.2020. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung.
Bei Rücktritt von der Anmeldung vom 17. -24.03.2020
(Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die Hälfte der Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von Stornogebühren.
Bild- und Video-Aufnahmen Wir erstellen Bildmaterial. Mit der Anmeldung erklären Sie sich einverstanden, dass wir gegebenenfalls Fotos oder Filme veröffentlichen, auf denen Sie zu erkennen sind.
Tagungshaus und Anreise Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Tagungshaus Weingarten –
Kirchplatz 7, 88250 Weingarten
Tel: +49 751 5686 0; Fax: +49 751 5686 222
Anreise: Mit der Bahn bis Ravensburg, dann mit dem Bus Linie 1 bis Weingarten „Post“, bei der Basilika geht es durch den linken Torbogen zur Rückseite der Klosteranlage. Mit dem PKW auf der B30 (Ulm – Friedrichshafen), Abfahrt „Weingarten“, dann der Beschilderung „Kath. Akademie“ folgen. Im Innenhof und seitlich des Tagungshauses stehen begrenzt kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Um auf den Parkplatz zu gelangen, muss an der Rezeption ein Parkschein abgeholt werden. Auf dem äußeren Klosterhof stehen weitere Parkplätze zur Verfügung zum Tagespreis von 3,00 €. Von 18 Uhr – 8 Uhr und am Wochenende ist das Parken kostenlos. Außerhalb der Markierungen ist absolutes Park- und Halteverbot. Widerrechtlich parkende Fahrzeuge werden abgeschleppt.
Der Flughafen Friedrichshafen liegt 20 km entfernt; er ist unmittelbar an die Bahnlinie angeschlossen.
© CC BY-SA 4.0, Urheber: User Witt thomas, WikiCommons
und Käsehage
Kontakt
Dr. Hussein Hamdan
Fachbereichsleiter
Fachbereich Muslime in Deutschland
Tel.: +49 711 1640 743
E-Mail Kurzbiografie