Der Körper in seiner Materialität wie auch als Ort von Zuschreibungen gehörte von Anfang an zu den zentralen Themen der frühneuzeitlichen Geschlechtergeschichte. Auch heute rückt er etwa durch die vielgestaltigen körperlichen Repräsentationen auf Social Media Plattformen immer wieder in unser Blickfeld. Nicht nur diese visuellen Darstellungen, auch neue Möglichkeiten zur Optimierung des Körpers – von Schönheitsoperationen bis hin zu Designerbabys – sowie die juristische Einführung eines unbestimmten Geschlechts „x“ veranlassten uns, frühneuzeitliche Körperkonzepte aus neuen Perspektiven zu befragen.
Die 26. Tagung des Arbeitskreises Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit richtet ihren Blick auf die Verknüpfung von religiösen Moralvorstellungen und Kleiderordnungen, auf
Vorstellungen von und Praktiken zur Selbstoptimierung; auf Körperwahrnehmung und deren Veränderung im Alter sowie auf die Relation von Körper und Herrschaft. Und last but not least erhalten wir auch einen Einblick in das neue Forschungsfeld der Disability Studies.
Die Tagung bietet eine Plattform zur Präsentation und Diskussion aktueller Forschungsarbeiten und dient gleichzeitig auch der Vernetzung von Forscher*innen der unterschiedlichen wissenschaftlichen Karrierestufen.