14.07.2018, 10:00 Uhr - 18:00 Uhr
Offene Veranstaltung

Erdbeben. Träume


Der bedeutende japanische Komponist Toshio Hosokawa verbindet in dieser Uraufführung asiatische und europäische Musik-Traditionen. Im Auftrag der Oper Stuttgart nahm er die Novelle „Das Erdbeben in Chili“, die Heinrich von Kleist 1807 geschrieben hat, als Grundlage für sein Musiktheater. Kleist entwickelte in seiner Erzählung eine Parabel auf eine zügellose Menschheit. Es sind die Menschen selbst, die sich die Hölle auf Erden bereiten.
In Zusammenarbeit mit der Oper Stuttgart, Veranstaltungsort: Alte Kanzlei, Stuttgart

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Operntagung mit Starbesetzung

Die Tagung nahm die Uraufführung „Erdbeben. Träume“ in den Blick. Die Verantwortlichen der Staatsoper haben dabei hochinteressante Einblicke hinter die Kulissen ermöglicht.

Es dürfte der Traum eines jeden Komponisten sein, einen Auftrag zu erhalten, zumal er von der Oper Stuttgart kam, deren Inszenierungen seit vielen Jahren immer wieder in Fachkreisen ausgezeichnet werden. Kein geringerer als der bedeutende japanische Komponist Toshio Hosokawa (*1955 in Hiroshima) bekam die Möglichkeit, die berühmte Novelle von Heinrich von Kleist „Das Erdbeben in Chili“, ein Klassiker der Literaturgeschichte, zu vertonen. Naturkatastrophen fordern stets die Theodizee-Debatte heraus; es stellt sich vor allem bei solchen verheerenden Situationen die Frage nach einem gütigen und liebenden Gott, zu dem das moralische Handeln der Gesellschaft gleichfalls gestört ist. Der Literatur- und Kulturwissenschaftler Gero Bauer hat sich dieser schwierigen Thematik wissenschaftlich angenommen.
Toshio Hosokawa gilt als Liebhaber der menschlichen Stimme und des Musiktheaters, der Opernchor – erneut zum Chor des Jahres gekürt – wurde aus diesem Grund mit bedeutenden Partien vom Komponisten bedacht. Asiatische und europäische Musik-Traditionen verschmelzen in der Uraufführung. Diese außergewöhnliche Musik wird vom Orchester der Oper unter der Leitung des hervorragenden Generalmusikdirektors Sylvain Cambreling zu Gehör gebracht. Als Librettist konnte der Erzähler, Lyriker, Essayist, Kleist-Preisträger des Jahres 2014 und Büchner-Preisträger 2016, Marcel Beyer, gewonnen werden. Beyers Sprache ist unerhört präzise und hochmusikalisch zugleich. Mit ihr lotet er in seinen Romanen, Essay- und Gedichtbänden immer wieder neu katastrophische Ereignisse der europäischen Geschichte aus und zeichnet ihre Verbindungslinien untereinander und zum Heute nach. Das Dramaturgen-Erfolgsduo Jossi Wieler und Sergio Morabito setzte diese Uraufführung in Szene. Es ist nicht nur ihre letzte gemeinsame Produktion, beide verlassen nach dieser Saison Stuttgart – leider. Die Operntagung wird die letzte Möglichkeit sein, Sergio Morabito noch einmal in Stuttgart vortragend zu erleben.

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