30.07.2018, 15:00 Uhr – 02.08.2018, 13:00 Uhr, Weingarten
Philosophische Sommerwoche Weingarten

Vernunft, Bewusstsein und Kritik


Wir nehmen Denker wie Leibniz, Kant und Newton in den Blick. Aber auch Spinoza, Swedenborg, Hamann und Kierkegaard sowie der wenig bekannte, aber heute besonders aktuelle Karl Christian Friedrich Krause können unter dieser Perspektive betrachtet werden.
Bestandteil der Tagung ist auch ein Konzert für Orgel und Gesang in der Basilika mit Professor Wolfram Rehfeldt, vormaliger Organist am Dom in Rottenburg.

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Vernunft, Bewusstsein und Kritik

Im Zentrum der Philosophischen Sommerwoche im ehemaligen Weingartener Kloster stehen die Denker des Nordens in der frühen Neuzeit. Abgerundet wird die Tagung durch ein Orgelkonzert in der Basilika.

Die rasante Entwicklung der Naturwissenschaften ab dem 17. Jahrhundert, aber auch des Empirismus und des Rationalismus hat die Welt einerseits immer mehr „entzaubert“. Andererseits führte sie zu einem Dualismus zwischen bloß subjektivem Geist und objektivem Materialismus.

Die deutschen Romantiker suchten diesen Dualismus mit der Macht der Phantasie, der produktiven Imagination oder Einbildungskraft als Zentralorgan des Weltverständnisses, zu überwinden und die Welt wieder zu „romantisieren“, „indem ich dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe“ (Friedrich von Hardenberg). Die Denker des Deutschen Idealismus wollten hingegen die Welt ganz auf die Macht der Gedanken und Ideen, des universalen Geistes und so von den Füßen auf den Kopf stellen.

So virtuos und kühn, aber auch vermessen und verstiegen war man in der Frühen Neuzeit noch nicht. Strittig war besonders das Verhältnis von menschlicher Vernunft und göttlicher Gnaden-Intervention. War Gott als Welt-Urheber auch ihr Erhalter und Vollender oder nur eine Art göttlicher „Uhrmacher“, der die Natur als „Räderwerk“ vollkommen gebaut hat und sich nicht weiter darum kümmern musste? In welchem Sinn ist Gott in der Welt und die Welt in Gott? Wie sind Natur und Gnade, Vernunft und Glaube so aufeinander zu beziehen, dass der Schönheit der Welt ebenso Rechnung getragen wird wie dem Unheil von Sünde und Tod?

Solche Fragen haben große Denker und Naturforscher aus dem „Norden“ wie Newton, Spinoza, Leibniz, Kant, Hamann und Kierkegaard je anders und durchaus gegensätzlich beantwortet. Dem soll bei der diesjährigen Philosophischen Sommerwoche wieder kompetent und engagiert nachgegangen werden.

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