Liebe Leserin, lieber Leser,denken Sie manchmal ans Sterben? Sprechen Sie darüber in Ihrem Alltag? Christian Streich, Cheftrainer des SC Freiburg, tat es. Er wurde anlässlich einer Pressekonferenz gefragt, wie er mit dem Druck umgehen würde, das nächste Spiel gewinnen zu müssen. Seine Antwort war kurz: „Mir müsset net gwinne, mir müsset sterbe.“ Die Endlichkeit unserer Existenz ist ein wesentliches Kriterium menschlichen Lebens. Doch spielt es in unserem alltäglichen Leben eine Rolle? Oder geht es in einer Gesellschaft unter, die oft nur das Streben nach Erfolgen im Leben kennt? Alle Menschen sterben letztendlich, alle für sich allein und dennoch niemand für sich allein. Denn jeder Mensch, der stirbt, hinterlässt im Durchschnitt mindestens zehn weitere Menschen, die ihn eng begleitet haben, diesen Verlust empfinden, die trauern und ihn vermissen. So bedeuten beispielsweise die bisher 140.000 Menschen, die an Covid-19 in Deutschland verstarben, 1,4 Millionen Menschen, die von ihrem Tod direkt betroffen waren und sind. Wie die Kommunikation zwischen allen Beteiligten am Sterbeprozess eines Menschen gelingen kann, und wie sie dafür die notwendige Kraft finden können, wird Thema der 23. Süddeutschen Hospiztage sein, die in diesem Jahr nach dem pandemiebedingten Ausfall 2020 mit dem gleichen Thema in der Evangelischen Akademie Bad Boll stattfinden und die bereits ausgebucht sind. Unter dem Titel: „Beziehungsweise. Familie, Zu- und Angehörige in der Hospizarbeit“ wird darüber gesprochen werden, wie Sterbebegleitung in einem jeweils unterschiedlichen familiären Kontext gelebt werden kann. Und vielleicht ist es generell keine schlechte Idee gelegentlich an die Endlichkeit des Lebens zu denken, an die eigene und die der anderen. Es wäre ein christlicher Gedanke, manchmal ein tröstlicher Gedanke. So manches „Müssen“ ist dann nicht mehr so bedeutsam, denn Sterben ist jedenfalls sicherer als jeder Erfolg. Herzlichst, Ihr ![]()
Dr. Thomas König |
Inhalt
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Die nächsten Veranstaltungen
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08.07.2022
Online: Ein Priesterbild mit Zukunft?!Wenn die katholische Kirche sich nicht von Grund auf erneuert, wird der Berufsstand der Priester ebenso an sein Ende kommen wie andere Berufe in der Kirche auch. Im Dialog mit Monsignore Dr. Christian Hermes geht es um dieses wichtige Thema, das auch auf dem Synodalen Weg bislang zu wenig Aufmerksamkeit erfahren hat. |
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12.07.2022
Online: Männer als Betroffene von Arbeitsausbeutung und MenschenhandelWo findet Ausbeutung statt und wie werden speziell Männer ausgebeutet? Welche Rechte haben Betroffene und wo sind die Beratungswege für Männer? Wie erkennen wir Betroffene von Menschenhandel und wie können wir sie unterstützen? Referenten sind Manfred Buchner und Markus Zingerle von MEN via in Wien. |
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13.07.2022, Stuttgart-Hohenheim
Gesellschaft im WandelDie Journalistin und Autorin Petra Gerster spricht im Politisch-Philosophischen Salon mit Annette Schavan und Ortwin Renn über nachpandemische Konzepte. Grundidee der Salon-Abende ist es, dass die Moderator:innen sowie der eingeladene Gast jeweils ein Buch ihrer Wahl vorstellen und mit dem Publikum diskutieren. |
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19.07.2022, Stuttgart-Hohenheim
Schleier, Clans und Gotteskrieger: Was in der Berichterstattung über Muslim:innen und den Islam schiefläuftGewaltbereitschaft, Fanatismus und die Benachteiligung der Frau bestimmen das in den Medien gezeichnete Bild des Islam. Die Journalistin Julia Ley hinterfragt daher: Was läuft falsch in der Islamberichterstattung? Warum sind einige Aspekte allgegenwärtig, während andere Perspektiven kaum Beachtung finden? |
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21.07.2022, Stuttgart-Hohenheim
Zwangsverheiratung wirksam bekämpfenEine Zwangsverheiratung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Der Fachtag stellt die Situation der Opfer in Baden-Württemberg vor und diskutiert Perspektiven in anderen Ländern. Mit dabei: Mariame Sow, Geschäftsführerin des Vereins „Forward for Women“. Wir haben vorab mit ihr gesprochen. |
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22.09.2022 – 24.09.2022, Weingarten
TransformationenSeit der säkularisationsbedingten Zäsur vor rund 200 Jahren prägen Verfallserzählungen die Ordens- und Klostergeschichte. Die Tagung will stattdessen eine alternative Perspektive auf die vielfältigen Transformationsprozesse einnehmen, die sich in Klöstern und in Frauengemeinschaften vollzogen haben und noch vollziehen. |
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