Liebe Leserin, lieber Leser,wie auch immer die Flüchtlingstragödie an der Grenze Polens ausgeht: Einen Erfolg kann ihr Regisseur, der belarussische Gewaltherrscher Lukaschenko, bereits jetzt verbuchen. Sein zynischer Missbrauch menschlicher Not und Hoffnung hat den Humanismus, den sich die EU zu Gute hält, ein Stück weit als Maskerade entlarvt. Dazu gehören auch die Push-Backs von Seiten Polens, die wider alle Lippenbekenntnisse mittlerweile gängige nationale Praxis an den EU-Außengrenzen sind. Allzu glatt geht auch deutschen Politikern des gesamten Farbspektrums die Rede von Menschen als „Druckmittel“ oder gar als „Waffen“ über die Lippen. Aber diese „Druckmittel“ sind, auch wenn sie von einem brutalen Diktator instrumentalisiert werden, Frauen, Männer und Kinder, die frierend, hungrig und unter Lebensgefahr in die Sümpfe und vor den Stacheldraht getrieben werden. Doch die EU sieht nicht die Menschen, sondern „Anreizeffekte“, „Präzedenzfälle“, denen angeblich Zigtausende anderer folgen, wenn man diese Migrantinnen und Migranten aus Lukaschenkos Geiselhaft befreit, also über die Grenze lässt. Und genau das ist ein zwingendes Gebot christlicher Nächstenliebe: einer Tradition, auf die man sich in der EU allzu wohlfeil beruft – und die doch so unbequem sein kann, wenn sie ernst genommen wird. Unbequem – und heilsam: als akute Hilfe in akutester Not, ohne politisches Kalkül, ohne die bangen Fragen nach der rechtlichen Basis der Schutzbedürftigkeit oder der Akzeptanz in der Bevölkerung. Alles wichtige Fragen. Aber sie können warten. Die Menschen dort nicht mehr. Herzlichst, Ihre ![]()
Miriam Hesse |
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24.11.2021
Online: Impfen – Pflege in der Pflicht?Deutschland steckt mitten in der vierten Corona-Welle. Besonders gefährdet sind ältere und vorerkrankte Menschen. Über Wege aus der Krise etwa durch eine Impfpflicht für Pflegerinnen und Pfleger reden: Elke Eckardt von der Evangelischen Heimstiftung, Andrea Kiefer vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe Südwest sowie Baden-Württembergs Corona-Krisenmanager Uwe Lahl. |
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04.12.2021
Rembrandt – Eine Exkursion nach FrankfurtSchon zu Lebzeiten ist der Barockmeister Rembrandt ein begehrter Künstler gewesen. Er musste seinerzeit eine ganze Werkstatt beschäftigen, um die vielen Kundenwünsche zu erfüllen. Auch in der heutigen Zeit ist das Interesse an seinen Malereien groß. In der Exkursion besuchen wir die Ausstellung im Städel-Museum in Frankfurt. Wer dabei sein will, sollte sich rasch anmelden. |
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09.12.2021
Online: Die Zukunft der AutomobilwirtschaftAfter-Work-Gespräch der Reihe „Wirtschaft im Wandel“: Die Automobilwirtschaft steckt mitten in einem umfassenden Transformationsprozess. Welche Auswirkungen hat der Wandel auf die Unternehmen im Südwesten? Darüber sprechen wir mit Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilwirtschaft, und Kai Burmeister, designierter DGB-Vorsitzender in Baden-Württemberg. |
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09.12.2021 – 11.12.2021, Stuttgart-Hohenheim
Männlichkeiten und Natur(-Verhältnisse)Männlichkeiten und Natur stehen im dialektischen Wechselverhältnis von männlicher Tendenz zu Zerstörung und Ausbeutung einerseits und Kompensations- und Harmonisierungsbestrebungen andererseits. Die Tagung greift anthropologische, historische und ästhetisch-literarische Hervorbringungen sowie soziale Konstellationen dieses Verhältnisses auf. |
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Geschäftsstelle Stuttgart AssistentIn (m/w/d) (50%) Fachbereich GeschichteFür die Geschäftsstelle in Stuttgart suchen wir baldmöglichst eine AssistentIn (m/w/d), die mit Engagement und Kompetenz die Arbeiten des Fachbereichs betreut.
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