Liebe Leserin, lieber Leser,"Schaffen wir die Religionen ab, und wir haben eine friedliche Welt!": Der Satz formuliert eine Illusion der Zukunft - aber er wird von vielen Menschen geglaubt. Und dass er trotz allem einen wahren Kern hat, daran sind die Religionen keineswegs unschuldig. 75 Prozent der weltweiten Konflikte hätten einen religiösen Hintergrund, sagte kürzlich der Beauftragte der Bundesregierung für die Religionsfreiheit, der Esslinger CDU-Abgeordnete Markus Grübel. Die Religionen stehen unter Generalverdacht: als Unruhestifter, als Quellen von Hass, Unversöhntheit und Intoleranz. Dass aber die Wirklichkeit eine ganz andere sein kann, auch wenn sie nicht die Medienresonanz der einschlägigen Aufregerthemen findet, zeigt der gemeinsame Klima-Appell, zu dem sich wichtige Vertreter fast aller Weltreligionen Anfang Oktober im Vatikan versammelt hatten. In deutlichen, aber hysteriefreien Worten mahnt der Appell zur Bewahrung dessen, was alle Religionen gemeinsam haben: die Schöpfung und die Überzeugung von ihrem göttlichen Ursprung. Die Bedeutung des gemeinsamen Signals ist der Sache selbst geschuldet, aber auch dem Weg zu einem künftigen Selbstverständnis der Religionen in der modernen Welt. Und dann kommt es vielleicht nicht mehr so sehr darauf an, was man unterschiedlich glaubt, sondern was man gemeinsam lebt. Herzlichst, Ihre ![]()
Miriam Hesse |
Inhalt
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Die nächsten Veranstaltungen
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27.10.2021, Stuttgart-Hohenheim
Politisch-Philosophischer Salon mit dem Tübinger OB Boris PalmerNeues denken, um anders handeln zu können: Buchautoren, die sich diesem Prinzip verschrieben haben, stehen im Fokus des Politisch-Philosophischen Salons. Die Politikerin Annette Schavan und der Risikoforscher Ortwin Renn begrüßen als Gast des Abends den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer. |
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05.11.2021 – 06.11.2021, Weingarten
Die Macht der GefühleOhne Gefühle könnten Menschen im Alltag keine Entscheidungen treffen. Die Tagung thematisiert die verschiedenen Dimensionen von Gefühlen, ihre biologisch-evolutionäre Grundlage und ihre kulturellen wie religiösen Ausprägungen. |
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07.11.2021 – 07.03.2022, Weingarten
Vita brevis, ars longa.Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang: Die Ausstellung würdigt die Arbeit von Romain Finke, der im April dieses Jahres verstarb, von den 90er-Jahren bis in die Gegenwart. Finke setzte die Malerei mehrfach diskursiv ein: dreidimensional, historisch, materialimmanent – immer in einem Dialog mit einem Gegenüber.<br /><br /> |
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15.11.2021 – 14.04.2022, Stuttgart-Hohenheim
anderswoWie bewahren Künstler ihre Wurzeln? Das chinesische Ehepaar Xianwei Zhu und Yi Sun lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Die Gemeinsamkeiten ihrer Gemälde: Beide setzen einer reduzierten Motivik mit erkennbarer Naturnähe kantige Formen oder einen gestischen Duktus entgegen. |
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16.11.2021, Stuttgart-Hohenheim
Die Rolle der Frauen in IslamgemeindenFrauen werden in der Repräsentanz von Islamverbänden und -gemeinden kaum wahrgenommen. Sie nehmen aber eine zentrale Rolle ein, wie von muslimischer Seite oft betont wird. Die Tagung erörtert verschiedene Aspekte zu dieser Thematik – mit Blick auf die Einbeziehung muslimischer Frauen in kommunale Prozesse. |
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Aktuelles
Gastvortrag über Indigene
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Einladung zur Evangelischen Akademie Tutzing: Dr. Heike Wagner sprach über „Indigene in Politik und Gesellschaft Lateinamerikas“ im Rahmen der Tagung „Ein Kontinent voller Hoffnung? Politik und Gesellschaft in Lateinamerika“.
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Publikationen
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Bayreuther Studien zu Politik und Gesellschaft in Afrika | Bayreuth Studies in African Politics and Societies Religion und EntwicklungszusammenarbeitPositionen aus Politik, Praxis und Afrikaforschung Hrsg.: Sebastian Müller/Prof. Dr. Eva Spies/Dr. Heike Wagner Nomos Verlag Baden Baden, 2021 , 180 Seiten |
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