Verleihung des Aleksandr-Men-Preises im Jahr 2003

Dr. Alexander Steininger

Grußwort

Dr. Abraham P. Kustermann

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist schön, zum zweiten Mal bei der Verleihung des Aleksandr-Men-Preises in Moskau dabei zu sein. Es ist schön, die Preisverleihung in solch festlichem Rahmen mitzufeiern. Doch das Schönste ist, den AleksandrMen-Preis des Jahres 2003 heute Dr. Alexander („Sascha“) Steininger zugesprochen zu wissen. Herzlichen Glückwunsch!

I. Es mag Sie wundern, meine Damen und Herren, und müsste mich gewissermaßen beschämen, dass der Vorsitzende der Jury des Aleksandr-Men-Preises mit dem Laureaten des Jahres 2003, Dr. Alexander Steininger (und seiner Frau), heute zum ersten Mal persönlich zusammentrifft – und das hier in Moskau, auf russischem Boden. Doch was daran peinlich sein könnte, möchte ich versuchen zum mehrfachen Vergnügen zu steigern: Russischer Boden ist für Alexander Steininger gleich gut, ebenso „heilig“ wie deutscher. Und auf russischem Boden mit ihm zusammen zu sein, ist also ein Vergnügen, vielmehr: eine hohe Ehre und ein gutes Geleit! Und: Unser erstes Zusammentreffen hier in Moskau ist ja „nur“ das wirklich persönliche, kein mental erstes, keines mit einem Unbekannten der Feder oder den gemeinsamen Überzeugungen nach. Zwar war ich nie Abonnent der Zeitschrift OSTEUROPA und weiß gerade einmal – ohne eigene fachliche Kompetenz –, dass die Disziplin Osteuropakunde an unseren Universitäten gelehrt wird. Aber was ich darin gelesen und in diesem Kontext gelernt habe, war vielfach mit seinem Namen gezeichnet. Alexander Steininger – das versprach immer Qualität, das lohnte immer die Zeit, das war immer ein Vergnügen: ein informierendes, ein aufklärendes und auch sprachlich ein Vergnügen! Ich danke Ihnen allen, dass Sie heute gekommen sind, um Alexander Steininger zu ehren, und ich freue mich selbst, unter Ihnen sein zu können. Ich danke von Herzen allen, die seinen Namen für den Aleksandr-Men-Preis des Jahres 2003 ins Spiel gebracht haben: den initiativen Freunden von der Europäischen Akademie für Zivilgesellschaft (Moskau), denen von der Zeitschrift für Ausländische Literatur (Moskau) und natürlich denen von der Allrussischen Bibliothek für Ausländische Literatur. Die Zustimmung aus Deutschland dazu – vom Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen und die unseres eigenen Hauses – hatte kein langes Bedenken. Und ich danke ebenso allen, die für dieses festliche Ambiente hier in dieser weltweit bedeutenden Bibliothek gesorgt haben.

II. Wir ehren Alexander Steininger heute, indem wir seinen Namen und sein Werk mit dem von Vater Aleksandr Men‘ verbinden. So wie im November 2002 in Stuttgart Namen und Werk von Anatoli Ignatjewitsch Pristawkin, den ich mit größter Freude – zusammen mit Marina Jurewna – unter uns sehe. Was haben beide miteinander zu tun – der um 5 Jahre und 4 Tage ältere, in Sankt Petersburg geborene Publizist Alexander Steininger mit dem am 9. September 1990 in Nowaja Derewnja ermordeten Erzpriester der russisch-orthodoxen Kirche? Der Aleksandr-Men-Preis wird Alexander Steininger verliehen für sein unermüdliches und unbeirrbares Suchen nach Wahrheit im medialen Kontext der Osteuropaforschung sowie nach Wegen der Verständigung zwischen Deutschen und Russen, wie es vor allem in seinem jahrzehntelangen Engagement für die erstattung, gegen Manipulation durch herrschende Regime. So wurde seine Arbeit in vielen Jahren ein vorbildlicher und wirksamer Beitrag auf der Suche nach Wahrheit und auf der Suche nach Wegen der Verständigung von zwei Völkern, denen er gleichermaßen zugetan ist. Im Sinne des Preisstatuts pflegen wir mit der Preisverleihung an Alexander Steininger heute in würdigster Weise die geistige Ökumene der Kulturschaffenden und so das Vermächtnis von Vater Aleksandr Men. Ich danke Ihnen! Спасибо!


Es gilt das gesprochene Wort!

Programm

Begrüßung
Ekaterina Genieva,
Generaldirektorin der Bibliothek für ausländische Literatur (M. I. Rudomino)


Begrüßung
Hans-Friedrich von Ploetz,
Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russländischen Föderation


Begrüßung
Alexej Slovesnyj, Chefredakteur der „Zeitschrift für Ausländische Literatur“


Grußwort
Abraham Peter Kustermann,
Direktor der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart


Grußwort
Anatoli Pristawkin,
Schriftsteller, Berater des Präsidenten der Russländischen Föderation, Aleksandr-Men-Preisträger 2002


Vorstellung des Preisträgers
Aleksandr Archangelskij,
Stv. Chefredakteur der Zeitung „Iswestija“


Laudatio
Prof. Dr. Rita Süßmuth,
Präsidentin des deutschen Bundestages a. D. (1988–1998), Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.


Preisverleihung
Michail Men,
Stv. Bürgermeister der Stadt Moskau, Beauftragter der Stadtregierung für zwischenregionale Zusammenarbeit und Sport (Sohn von Aleksandr Men)


Preisverleihung
Rev. Georgij Tschistjakow,
Bibliothek für ausländische Literatur


Dank des Preisträgers
Alexander Steininger,
Chefredakteur i.R. der Zeitschrift „OSTEUROPA“ (1975-2002)

Über den Preisträger

Über das Werk von Dr. Steininger