Verleihung des Aleksandr-Men-Preises im Jahr 2000
Michail Gorbatschow
Laudatio
Dr. Hans-Dietrich Genscher Bundesaußenminister a. D.
Mit großer Freude habe ich die Einladung angenommen, bei der Verleihung des Aleksandr-Men-Preises an Michail Gorbatschow die Laudatio zu halten.
Uns verbindet mehr als die Zusammenarbeit in politisch und historisch einmaligen Zeiten, die in dieser Zeit gewachsene persönliche Wertschätzung und das in dieser Zeit gewachsene gegenseitige Vertrauen.
Aus diesem Vertrauen und aus dieser Wertschätzung wurde eine persönliche Freundschaft, die für mich zu den kostbaren Ergebnissen meiner politischen Arbeit gehört.
Jeder wird verstehen, was es für mich heißt, dass ich heute wieder mit den Menschen in meiner Heimatstadt Halle in einem Staat der Freiheit und Demokratie leben kann.
Dass er den Weg dafür frei gab, werden die Hallenser Michail Gorbatschow niemals vergessen.
Das haben sie ihm bei seinem Besuch im Dezember 1993 gezeigt.
Lieber Freund,
jede der Auszeichnungen, die Du für Deine Verdienste um das friedliche Zusammenleben der Völker erhalten hast, verdient kein anderer mehr als Du, denn Du musstest mit Deinem Land den weitesten Weg zurücklegen.
Ich weiß, was das alles für Dich bedeutete.
In unserem Gespräch im Dezember 1989 habe ich das gespürt.
Und ich weiß auch, wie viel Unverständnis Dir entgegen gebracht wurde. In dieser Stunde des Dankes an Dich gehen unsere Gedanken auch an Raissa Gorbatschowa, Deine Frau, die so viel für Dich bedeutete und die Dir auf Deinem schweren und mutigen Wege stets zur Seite stand.
Der Dank, den wir heute Dir gegenüber ausdrücken, gilt auch ihr.
Meine Damen und Herren,
mit dem Aleksandr-Men-Preis werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich um die interkulturelle Vermittlung zwischen Russland und Deutschland im Interesse des friedlichen und humanen Aufbaus des Europäischen Hauses verdient" gemacht haben.
Dieser Preis unterstreicht die besondere Verantwortung, die Russen und Deutsche für Frieden und Stabilität in Europa tragen.
Aleksandr Men hatte vor seinem Tode die Idee gehabt, einen Preis zu stiften, mit dem herausragende Beiträge zur kulturellen und geistigen Annäherung der Völker geehrt werden sollten.
Aleksandr Men, der bekennende Demokrat, der weitsichtige Reformer, der Streiter für Toleranz und für die Begegnung der Kulturen und Religionen wurde zum Märtyrer der Freiheit und der Toleranz.
Er widmete sein Leben einer neuen Weltordnung, gegründet auf gegenseitigen Respekt und den Willen zum friedlichen Zusammenleben.
Wer könnte mit diesem Preis berechtigter gewürdigt werden, als Michail Gorbatschow, der die Kraft und die Weitsicht hatte, auszubrechen, aus einer Welt alten Denkens.
Vor dem Forum der Welt der Vollversammlung der Vereinten Nationen erklärte er am 7. Dezember 1988: "Im Weltgeschehen ist tatsächlich eine Wende angebrochen." Damals würdigte er das Streben der Völker nach Unabhängigkeit, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit.
Er sprach von dem Problem des Überlebens, der Selbsterhaltung der Menschheit. Und er forderte, dass auch die Weltpolitik durch die Priorität der gesamtmenschlichen Werte bestimmt werden müsse. Das war eine andere Sprache als wir sie von seinen Vorgängern kannten. Das war - offen gesagt - auch eine andere Sprache als sie manche führenden Repräsentanten der westlichen Staatengemeinschaft damals benutzten. Hier sprach ein Mann, der sich der globalen Probleme bewusst war, der die Verantwortung kannte, die wir alle für eine bessere Zukunft der Menschheit tragen. Er sprach ganz im Sinne von Hans Jonas, des großen deutsch-amerikanischen Philosophen, der als Jude Deutschland hatte verlassen müssen.
Hans Jonas hat uns mit seinem Buch "Prinzip Verantwortung" uns unsere Verantwortung über den Tag hinaus, nämlich für die Zukunft der Menschheit bewusst gemacht.
Gorbatschows Rede fand damals nicht das gebührende Echo in der Welt und auch nicht in den meisten westlichen Amtsstuben.
Als ich mich positiv dazu äußerte, kam ich mir vor wie ein einsamer Rufer im Walde.
Als Michail Gorbatschow im März 1985 Generalsekretär der KPdSU wurde, war das der Beginn einer neuen Zeit, nicht nur für die Sowjetunion und nicht nur für das West-Ost-Verhältnis, sondern auch für die ganze Welt.
Michail Gorbatschow hat sein eigenes Land, Europa und die Welt verändert - zum Besseren.
Aus einer Welt der bitteren Realitäten, die für viele unveränderbar schienen, öffnete er das Tor in eine bessere Zukunft.
Mit den Worten "Perestroika" und "Glasnost" beschrieb er das neue Denken, dass er von sich und von anderen forderte.
Er wusste, das größte Risiko schafft die Verweigerung von Veränderung und die größten Chancen eröffnet der Wille, die Veränderungen zu gestalten. Und er wollte sie gestalten, um die Menschen mit ihren Rechten und ihrer Verantwortung, mit ihren Wünschen und ihren Sehnsüchten sich frei entfalten zu lassen.
Sein Wort vom Oktober 1989: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" war eine unüberhörbare Mahnung an alle, die es damals anging, das nicht zu ignorieren. Dieses Wort bleibt eine fortbestehende Mahnung, gerade jetzt im Zeitalter der Globalisierung.
Er war es gewesen, der im Dezember 1988 vor den Vereinten Nationen von den globalen Herausforderungen sprach.
Als ich im Februar 1987 vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos über die Zukunftsaufgaben äußerte, forderte ich die westliche Staatenwelt auf, "Gorbatschow ernst zu nehmen, ihn beim Wort zu nehmen und eine historische Chance nicht zu versäumen".
Der Lauf der Geschichte, den wir heute - rund zehn Jahre nach dem Ende des kalten Krieges - besser erkennen können, hat die Vision Gorbatschows von dem gemeinsamen europäischen Haus bestätigt.
Damals - in den Zeiten des kalten Krieges - waren die Ansichten des Reformpolitikers Gorbatschow im wahrsten Sinne des Wortes revolutionär. Manchem erschienen sie so revolutionär, dass sie der Botschaft kein Vertrauen entgegen bringen mochten.
Ja, mehr noch, dass diese Botschaft als besonders geschickte Täuschung denunziert wurde.
Michail Gorbatschow hat seine Kritiker durch die Aufrichtigkeit seiner Worte, durch seine Taten und durch den Mut beschämt, mit dem er seinen Weg ging und geht. Im Sommer 1986 bin ich ihm zum ersten Mal begegnet.
Wir sprachen damals dreieinhalb Stunden mit einander.
Es war mit Händen zu greifen: Eine neue Phase des West-Ost-Verhältnisses und in den deutsch-sowjetischen Beziehungen bahnte sich an. "Lassen Sie uns eine neue Seite aufschlagen", so beendete Gorbatschow damals unsere Begegnung.
Es wurde weit mehr.
Sein Gedanke von dem e i n e n Haus Europa; die Anerkennung der Bedeutung der Vereinigten Staaten von Amerika für Stabilität in Europa, die Bedeutung der Menschenrechte, die positive Würdigung des KSZE-Prozesses, die Zusammenarbeit zu beiderseitigem Vorteil auf allen Gebieten, gemeinsames Kulturbewusstsein, der Abbau von Ungleichgewichten in der Rüstung, die Begrenzung der Rüstung auf bloße Verteidigungsfähigkeit - dies alles waren Gedanken eines Sowjetführers, der ganz neue Wege beschritt.
Wenn wir uns vergegenwärtigen, wie sehr bis zur Amtsübernahme durch Michail Gorbatschows die sowjetische Politik von der Breschnew-Ära geprägt war, dann erkennen wir, wie revolutionär und historisch seine Worte und Taten waren.
Unter seiner Führung wurde eine radikale Wende der sowjetischen Politik nach innen und nach außen vollzogen.
In der Sowjetunion setzte ein nie gekannter Prozess der Demokratisierung ein. Es wurde überall wahr, was 1975 die Schlussakte von Helsinki versprochen hatte. In der Außenpolitik galt nun die Devise: Nicht Konfrontation, sondern Kooperation. Die von Michail Gorbatschow und Eduard Schewardnadse konzipierte Außenpolitik fußte auf der Erkenntnis, dass im atomaren Zeitalter Krieg zur Vernichtung der Menschheit führen musste und dass keine der globalen Fragestellungen von einer Nation oder einem Block allein beantwortet werden, dass keines der globalen Probleme einseitig gelöst werden kann.
Diese Erkenntnis leitete Michail Gorbatschow bei seinen Bemühungen, die Teilung Europas und der Welt zu überwinden.
Zwei weitere grundlegende Überlegungen bestimmten ihn:
Erstens - Die dringend notwendige Modernisierung der Wirtschaft der damaligen Sowjetunion war nicht möglich ohne eine Modernisierung und Öffnung auch der Gesellschaft nach innen und nach außen.
Zweitens (wie er es selbst ausdrückte): "Die größte Schwierigkeit bei unseren Bemühungen zur Umgestaltung liegt in unserem Denken".
Sein neues Denken war auch von der Einsicht bestimmt, dass Demokratie nach innen und Zusammenarbeit nach außen untrennbar miteinander verbunden sind. Und in der Tat, Demokratie nach innen ist die beste Garantie für eine friedliche Außenpolitik.
Nimmt man heute, mit dem Abstand eines guten Jahrzehnts Gorbatschows UNO-Rede von damals noch einmal zur Hand, erkennt man:
Er eröffnete der Welt damals - im Dezember 1988 - seine Vision einer neuen Weltordnung, deren Gang und Entwicklung mit dem revolutionären Umbrüchen in der Sowjetunion schon begonnen hatte; auch wenn das im Westen von vielen nur zögerlich zur Kenntnis genommen wurde, wenn überhaupt.
Gorbatschow führte aus, dass die neuen Realitäten - mit denen er nichts weiter beschrieb als das, was wir heute unter dem Stichwort "Globalisierung" zusammen fassen würden - die gesamte Situation in der Welt ändern würden:
Hierzu zählte er die wissenschaftliche-technische Revolution, die immer stärkere Vernetzung und Verkürzung der Kommunikation, der Transportwege sowie der Weltwirtschaft.
Diese neue, globalisierte Welt, diese neue Weltordnung stellt uns aber nicht nur vor neue technische und wirtschaftliche Herausforderungen, sie müsse - so Gorbatschow - eingebettet werden in einen "gesamtmenschlichen Konsens". Mich erinnert das an den alles bestimmenden Artikel 1 unseres Grundgesetzes, der von der Würde des Menschen, und das heißt: jedes Menschen, handelt. Hier erkennen wir das christliche Menschenbild, oder wie der große Liberale Thomas Dehler es ausdrückte:
"Der Mensch hat seine Würde als Ebenbild Gottes, als Träger einer unsterblichen Seele, als einmalige, unverwechselbare Persönlichkeit.
Diese Würde im irdischen Leben zu wahren, ist unsere Verpflichtung."
Gorbatschow forderte für die Lösung globaler Probleme einen neuen "Umfang" und einen neue "Qualität" des Zusammenwirkens der Staaten und die Verständigung über gemeinsame Herausforderungen und Ziele.
Das bedeutet: Anstehende globale Probleme können nur gemeinsam gelöst werden. Dies ist auch Grundprinzip der Europäischen Union, deren Erfolg und Anziehungskraft diese Grundannahme nur bestätigt.
Ein anderes grundlegendes Prinzip der neuen Weltordnung ist für ihn das der freien Wahl.
Wie sich später während der Zwei-plus-Vier-Verhandlungen über die äußeren Aspekte der deutschen Einheit zeigte, hat Gorbatschow auch hier Wort gehalten, er ist in seinem politischen Handeln seinen gewachsenen Grundüberzeugungen gefolgt.
Und schließlich möchte ich einen weiteren Punkt seiner Rede nennen, der auch im 21. Jahrhundert an Bedeutung und Richtigkeit nichts eingebüßt hat: Dass die Zeit und die Realitäten der neuen Weltordnung eine Internationalisierung des Dialogs und des Verhandlungsprozesses erfordern.
Ein Prinzip, das er selbst durch seine Gesprächsbereitschaft mit den ehemaligen Gegnern, in denen er neue Partnern sah, verdeutlichte.
Die Völker der Welt verdanken Michail Gorbatschows neuem Denken die Abkehr von der alten Politik des kalten Krieges und die Befreiung von der Geisel der atomaren Konfrontation der beiden Staatengruppen in West und Ost.
Die Völker Europas verdanken ihm, dass sie ihren Willen, nach ihren eigenen Überzeugungen leben zu können, friedlich verwirklichen konnten. Damit wurde Michail Gorbatschow der Mann, der als erster von dem gemeinsamen "Haus Europa" sprach, auch zu einem der großen Baumeister dieses Hauses.
Heute wird er in allen Teilen der Welt geehrt.
Aber, so muss man fragen, werden die Warnungen, die er heute ausspricht, so beachtet, wie sie es verdienen?
Wird ernst genommen, wenn er über die Gefahr eines neuen atomaren Rüstungswettlaufs spricht, wenn er davor warnt, durch ein Raketenabwehrsystem die Sicherheit einseitig und nicht umfassend zu suchen?
Wird beachtet, wenn Michail Gorbatschow vor einer Isolierung, vor einer Zurücksetzung Russlands warnt? Ich meine allerdings, dass auch in Russland selbst klarer gesehen werden sollte, was Michail Gorbatschow mit seiner persönlichen Autorität für sein Land, für Russland, tut.
Der amerikanische Präsident Bill Clinton hat in seiner Ansprache bei der Entgegennahme des Karlspreises Anfang Juni die Warnung Gorbatschows vor einer Ausgrenzung Russlands beim Bau des Europäischen Hauses aufgenommen. Er sprach sich für eine umfassende Partnerschaft des Westens mit Russland aus: Diese umfasst die Förderung und Verankerung von Stabilität und Demokratie im Lande selbst, ein kooperatives Engagement mit dem Westen sowie die vollständige Integration Russlands in die globalen Institutionen. Russland ist schon heute in den Weltwirtschaftsgipfel G7/G8 einbezogen. Aber dabei darf es nicht bleiben. Russland muss in der im Werden begriffenen europäischen Ordnung des einen und größeren Europas seinen Platz finden können. Niemand darf ihm die Türen verschließen. Das große europäische Volk der Russen ist ein unverzichtbarer Teil des neuen Europa. Die europäische Kultur ist undenkbar ohne den großen Beitrag, den sie aus Russland empfangen hat. Und wer könnte die Geschichte des 20. Jahrhunderts schreiben, ohne die Namen Gorbatschow und Sacharow zu nennen. Langfristig muss eine immer engere Kooperation der Europäischen Union mit Russland das Bild einer neuen gesamteuropäischen Ordnung vervollständigen. Die Schaffung einer gesamteuropäischen Infrastruktur im Bereich des Verkehrs, der Energie und der Telekommunikation muss eines der ersten Ziele sein. Das Gleiche gilt für eine Freihandelszone, die die Europäische Union, Russland und die anderen Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion einschließt.
Die alte Bipolarität des kalten Krieges liegt hinter uns.
Aber sie wurde nicht zu einer unipolaren Weltordnung, in der ein Land über allen anderen steht, sondern durch eine multipolare Ordnung, in der die Vereinigten Staaten von Amerika und Russland wichtige Kraftzentren sind, aber nicht die einzigen.
China, Indien, Japan und regionale Zusammenschlüsse nehmen darin ihren Platz ein.
Die neue Weltordnung wird nur dann dauerhaften Frieden und immer engere Zusammenarbeit zwischen den großen Weltregionen bringen, wenn sie auf Gleichberechtigung und Ebenbürtigkeit gegründet ist.
Die Zeit des Denkens in Einflusszonen und das Streben nach Überlegenheit müssen der Vergangenheit angehören. Wir dürfen nicht auf die hören, die uns den Zusammenstoß der Zivilisationen fast als eine Zwangsläufigkeit darstellen. Hier gilt es, sich des großen geistigen Erbes von Aleksandr Men bewusst zu werden, Toleranz gegenüber anderen zu üben und für Zusammenarbeit an Stelle von Konfrontation zu sorgen.
In der Tatsache, dass wir heute offen und vertrauensvoll über ehemals trennende Grenzen hinweg über gemeinsame Ziele und Herausforderungen sprechen, findet das Wort Michail Gorbatschows, das er in seiner Ansprache vor den Vereinten Nationen äußerte seine Erfüllung: Anstehende globale Problemen und Herausforderungen können nur im gemeinsamen Dialog begegnet werden.
Meine Damen und Herren,
wenn wir heute an der Schwelle des 21. Jahrhunderts Michail Gorbatschow ehren, dann gilt diese Ehrung einem Manne, der uns am Ende des abgelaufenen Jahrhunderts das Tor zu einer besseren Zukunft weit geöffnet hat. Was die historische Persönlichkeit Michail Gorbatschows besonders auszeichnet, ist seine Glaubwürdigkeit. Er ließ seinen Worten - mochten sie noch so kühn erscheinen - stets Taten folgen. Das hat mich veranlasst, Michail Gorbatschow von unserer ersten Begegnung an zu vertrauen und von einer historischen Chance zu sprechen, die seine Politik Europa und der Welt eröffnet.
Dieses Vertrauen wurde bestätigt, als es um die Vereinigung Deutschlands ging, vor allem während des Zwei-plus-Vier-Prozesses.
Wir hingegen sind heute in die Pflicht genommen, wenn es um den Bau des größeren Europa geht. Die in der Rede vor den Vereinten Nationen entwickelte Vision einer neuen Weltordnung hat noch heute ihre Bedeutung und verdeutlicht den Weitblick, den Gorbatschow damals bewies. Die Tatsache, dass mit Michail Gorbatschow ein Mann die Führung der Sowjetunion übernahm, der von einem neuen Denken geprägt war, hat für die spätere Entwicklung viel erleichtert und manches erst möglich gemacht.
Wenn wir heute Michail Gorbatschow ehren, dann denke ich an die Worte des Historikers Jakob Burckhardt:
"Nicht jede Zeit findet ihren großen Mann, und nicht jede große Fähigkeit findet ihre Zeit." Mit Gorbatschow hatten wir das Glück , den großen Mann zur richtigen Zeit zu haben, denn, so Burckhardt weiter: "Die großen Männer sind zu unserem Leben notwendig, damit die weltgeschichtliche Bedeutung sich frei mache von den abgestorbenen Lebensformen und vom reflektierenden Geschwätz." Michail Gorbatschows politisches, aber auch soziales, kulturelles und interkulturelles Engagement wird mit dem Aleksandr-Men-Preis geehrt.
Michail Gorbatschow hat sich mit seinem Mut, seiner Weitsicht und mit seiner Menschlichkeit um sein Land, um Europa und ganz besonders um das unteilbare Deutschland verdient gemacht.
Den Stiftern des Preises und der deutsch-russischen Jury sei für ihre Idee und die Wahl des diesjährigen Preisträgers gedankt.
Dir, lieber Freund Michail Gorbatschow, aber gehören unsere Hochachtung, unser Dank und unsere guten Wünsche.
Es gilt das gesprochene Wort!
Programm
Begrüßung
Msgr. Dr. Gebhard Fürst,
Direktor der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Grußwort
Weihbischof Dr. Johannes Kreidler
Administrator der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Grußwort
Dr. Walter Döring
Stellvertreter des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg
Grußwort
Dr. Ekaterina U. Genieva
Generaldirektorin der Bibliothek für Ausländische Literatur, Moskau
Vertreterin der Preisjury
Laudatio auf den Preisträger
Dr. Hans-Dietrich Genscher,
Bundesaußenminister a. D.
Text
Audio
Preisverleihung
Prof. Dr. Günther Bien,
Vorsitzender des Kuratoriums der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Dankesworte des Preisträgers
Michail S. Gorbatschow,
Staatspräsident a.D.
Audio russisch
Audio deutsch
Bericht Stuttgarter Nachrichten
Weitere Informationen über Michail S. Gorbatschow auf Wikipedia