Verleihung des Aleksandr-Men-Preises 1999

Gerd Ruge

Worte zur Preisverleihung

Prof. Dr. Günter Bien

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

"Die Kulturschaffenden haben eine große Verantwortung bei der Vermittlung ihres eigenen Beitrags zur künftigen Ökumene der Kulturen."

Mit diesen Worten appellierte Aleksandr Men 1990 anlässlich eines Literatur-Symposions an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart an zahlreiche aus der damaligen Sowjetunion und Deutschland versammelte Schriftsteller. In seiner Rede über die Verantwortung der Kulturschaffenden für die Verständigung unter den Völkern fuhr er fort, es gehe um "die wunderbare Vielfalt der Menschen, die großartige Mannigfaltigkeit der Sprachen, Temperamente, Kulturen und Geschichten, die die Schönheit des Lebens erschaffen". (Wechselbekenntnisse, Hohenheimer Protokolle Bd. 39, 1992, S. 174).

Meine Damen und Herren, dass diese kulturelle Vielfalt nicht "Anlass für Konfrontationen" (ebd.) werde, sondern zur gegenseitigen Bereicherung führe, ist der Sinn des Preises, den wir heute vergeben. Die verschiedenen kulturellen Einrichtungen aus Russland und Deutschland, die diesen Preis tragen, möchten mit der jährlichen Preisverleihung die Begegnung und das gegenseitige Verstehen der Kulturen und der Kulturschaffenden fördern.

Der Preis wird - so das Statut des Aleksandr-Men-Preises - jeweils "an eine Person verliehen, die sich um die interkulturelle Vermittlung zwischen Russland und Deutschland im Interesse des friedlichen und humanen Aufbaus des Europäischen Hauses verdient gemacht hat." Zu solchen Persönlichkeiten gehört zweifellos der Journalist und Publizist Gerd Ruge.

Während seiner ihn immer wieder nach Moskau führenden journalistischen Tätigkeit hat Gerd Ruge durch bewegende Reportagen, lebensnahe Berichte und präzise Interviews, durch profunde Analysen und prägnante Gewichtung der politischen Ereignisse, zahllosen Rundfunk-Hörern und Fernseh-Zuschauern die verschiedenen Lebenssituationen und Alltagskulturen des Gebietes der früheren Sowjetunion und des späteren Russland nahegebracht. Auch in Russland selbst hat er hierfür Anerkennung gefunden und hohe Auszeichnungen erhalten.

Die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Zeitschrift für Ausländische Literatur, Moskau, die Bibliothek für Ausländische Literatur, Moskau, der Freundeskreis Aleksandr Men, Moskau, und das Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen, verleihen dem Journalisten und Publizisten Gerd Ruge in Anbetracht seiner großen Verdienste um die Begegnung der Kulturen Russlands und Deutschlands den Aleksandr-Men-Preis "Für die Ökumene der Kulturen" des Jahres 1999.

Sehr geehrter Herr Ruge, ich beglückwünsche Sie im Namen der Träger des Aleksandr-Men-Preises und aller Anwesenden. Ich darf Ihnen nun die Urkunde und das damit verbundene Preisgeld übergeben.


Es gilt das gesprochene Wort!

Programm

Bergüßung
Msgr. Dr. Gebhard Fürst
 
Grußwort
Weihbischof Dr. Johannes Kreidler,
Rottenburg-Stuttgart

Grußwort
Dr. Ekateria U. Genieva,
Moskau

Laudatio
Dr. Otto Graf Lambsdorff,
Bonn

Preisverleihung
Prof. Dr. Günter Bien,
Stuttgart

Dankesrede
Gerd Ruge,
München

Lebenslauf des Preisträgers

Veröffentlichungen von Gerd Ruge

Fernsehproduktionen

weitere Preise von Gerd Ruge

Weitere Informationen über Gerd Ruge auf Wikipedia