Verleihung des Aleksandr-Men-Preises im Jahr 1999

Wir verleihen heute Abend den Aleksandr-Men-Preis 1999 an den Journalisten und Publizisten Gerd Ruge. Ihnen allen ist Gerd Ruge seit Jahrzehnten bekannt durch viele Reportagen, Interviews und Fernsehsendungen. Seit einem halben Jahrhundert berichtet er von Orten, die geschichtsträchtig sind, und über Ereignisse, die Geschichte geschrieben haben. Sie erinnern sich…

Wir ehren einen herausragenden Journalisten, über dessen Kompetenz wir an diesem Abend noch vieles hören werden. Ich möchte auf eine Dimension hinweisen, die mir im Zusammenhang mit dem Kosovokrieg wieder erneut bewusst geworden ist. Für die Berichterstattung aus Krisenregionen gehört neben Sachverstand auch ein hohes Maß an Mut und Einsatzbereitschaft. Nur um diesen Preis ist eine kompetente Berichterstattung zu haben. Ohne sie sind wir nicht in der Lage, uns ein angemessenes Urteil zu bilden. In der Preisverleihung dieses Abends soll deshalb auch der Dank und die Anerkennung für Gerd Ruge und all diejenigen mitschwingen, die vor Ort und unter manchmal schwierigsten Umständen für uns berichten. Ich denke, dass dies auch im Sinne des Preisträgers dieses Abends ist…

Noch eine zweite Dimension sollte bei dieser Preisverleihung gegenwärtig sein: die zentrale Bedeutung, die den deutsch-russischen Beziehungen insbesondere für die gegenwärtige Situation in Europa zukommt! Alle politischen und wirtschaftlichen Beziehungen stehen auf tönernen Füßen, wenn sie nicht getragen sind vom gegenseitigen Verstehen der Menschen. Zu diesem gegenseitigen Verstehen leisten die kulturellen Beziehungen zwischen Völkern und Ländern einen besonderen Beitrag.

Wir begrüßen als Laudator auf den Preisträger Herrn Dr. Otto Graf Lambsdorff, der durch seine Person und sein Engagement hervorragende Beziehungen zu Russland hat und damit auch zur Intention des Aleksandr-Men-Preises. Seit 1995 ist Graf Lambsdorff Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung, die über ihre Vertretung in Moskau an der Pflege der politischen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland maßgeblich mitwirkt. Graf Lambsdorff stammt aus einer alten westfälischen Adelsfamilie, die zum Anfang des 20. Jahrhunderts einen zaristischen Außenminister hervorgebracht hat. Seine Frau, Alexandra Gräfin Lambsdorff, ist Mitglied des Vorstandes des Deutsch-Russischen Forums e.V. Wir haben in der Person Graf Lambsdorffs einen Laudator gewonnen, der in hervorragender Weise Protagonist deutsch-russischer Beziehungen ist.


Es gilt das gesprochene Wort!