Liebe Leserin, lieber Leser,
Manche aufgeblasenen Wichtigtuer benötigen 1000 Worte um zu verstecken, dass sie nichts zu sagen haben. Es gibt allerdings auch egomanische Selbstdarsteller, denen reichen 280 Zeichen auf Twitter, um Hass zu säen, Freundschaftsbrücken einzureißen und die Welt in Schrecken zu versetzen – und 24 Stunden später behaupten sie dann, sie hätten sich versprochen und das Gegenteil sei wahr. Wieder andere haben einfach eine gute Idee und die Gabe, diese witzig unter die Leute und sie damit zum Lachen und Nachdenken zu bringen.
Die Humorforschung sieht in Witzen ein „Entspannungssignal“ und hat analysiert, dass gute Witze nach dem Prinzip der „Skript-Opposition“ funktionieren. Man beginnt eine Geschichte, ein Skript, die durch einen überraschenden „Skript-Wechsel“, also einen logischen Bruch, eine radikale Wendung nimmt. Dieser Überraschungseffekt macht uns Spaß und bringt uns zum Lachen.
Wir wissen nicht, wer auf dem Bild oben die wenigen Sätze aufs Papier geworfen, die Straßenlaterne damit beklebt und wer das Foto davon in den sozialen Medien weitergereicht hat. Aber das Kollegium der Akademie, das sich sonst sehr ernsthaft mit dem Thema Rassismus und Ausländerfeindlichkeit befasst, fand diese leichtfüßige Auseinandersetzung mit dumpfen Parolen einfach witzig. Deshalb wollen wir damit in die Sommerferien gehen. Wir würden uns freuen, wenn auch Sie schmunzeln. Und vielleicht bekommen Sie ja Lust, die Idee umzusetzen.
Wir wünschen Ihnen jedenfalls einen sonnig-luftigen Sommer, damit sie viel raus kommen.
Herzlichst Ihre