Liebe Leserin, lieber Leser,

denken Sie manchmal ans Sterben? Sprechen Sie darüber in Ihrem Alltag? Christian Streich, Cheftrainer des SC Freiburg, tat es. Er wurde anlässlich einer Pressekonferenz gefragt, wie er mit dem Druck umgehen würde, das nächste Spiel gewinnen zu müssen. Seine Antwort war kurz: „Mir müsset net gwinne, mir müsset sterbe.“

Die Endlichkeit unserer Existenz ist ein wesentliches Kriterium menschlichen Lebens. Doch spielt es in unserem alltäglichen Leben eine Rolle? Oder geht es in einer Gesellschaft unter, die oft nur das Streben nach Erfolgen im Leben kennt? Alle Menschen sterben letztendlich, alle für sich allein und dennoch niemand für sich allein. Denn jeder Mensch, der stirbt, hinterlässt im Durchschnitt mindestens zehn weitere Menschen, die ihn eng begleitet haben, diesen Verlust empfinden, die trauern und ihn vermissen. So bedeuten beispielsweise die bisher 140.000 Menschen, die an Covid-19 in Deutschland verstarben, 1,4 Millionen Menschen, die von ihrem Tod direkt betroffen waren und sind.

Wie die Kommunikation zwischen allen Beteiligten am Sterbeprozess eines Menschen gelingen kann, und wie sie dafür die notwendige Kraft finden können, wird Thema der 23. Süddeutschen Hospiztage sein, die in diesem Jahr nach dem pandemiebedingten Ausfall 2020 mit dem gleichen Thema in der Evangelischen Akademie Bad Boll stattfinden und die bereits ausgebucht sind. Unter dem Titel: „Beziehungsweise. Familie, Zu- und Angehörige in der Hospizarbeit“ wird darüber gesprochen werden, wie Sterbebegleitung in einem jeweils unterschiedlichen familiären Kontext gelebt werden kann.

Und vielleicht ist es generell keine schlechte Idee gelegentlich an die Endlichkeit des Lebens zu denken, an die eigene und die der anderen. Es wäre ein christlicher Gedanke, manchmal ein tröstlicher Gedanke. So manches „Müssen“ ist dann nicht mehr so bedeutsam, denn Sterben ist jedenfalls sicherer als jeder Erfolg.

Herzlichst, Ihr

 

Inhalt

Nachtaktiv

Am 21. Juni hat offiziell der Sommer begonnen inklusive Sternenpracht am Himmel. Jetzt schlägt die Stunde der Schlaflosen. Nach Mitternacht kann man die Pracht der Milchstraße erspähen – vielleicht sogar das zarte Haar der Berenike oder silbrig schimmernde Nachtwolken.
Beste Aussichten hat man sicher vom „Sterngucker-Platz“ bei Zainingen auf der Schwäbischen Alb.

Wer The Colour Out of Space lieber tagsüber betrachten will: Das Video-Werk der Künstlerin Rosa Barba ist Teil der aktuellen Ausstellung „Farbe ist Programm“ in der Bonner Bundeskunsthalle.

Die nächsten Veranstaltungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Aktuelles

 
21.06.2022
Auf der Jahrestagung 2022 des Theologischen Forums Christentum – Islam widmet sich der Literaturforscher Heinrich Detering Rhetoriken und Sprachwelten heutiger Rechtspopulisten.
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20.06.2022
Wie steht es um die gelebte Diversität in den Kirchengemeinden, in der Diözese, im Personalmanagement der Kirche? Diesen Fragen widmete sich das Akademie-Format „Nachgefragt“.
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20.06.2022
Wie gut ist die Integration der Menschen aus der Ex-Sowjetunion im Südwesten gelungen, welche Hürden gibt und gab es? Dem ging die Tagung zu Postsowjetischen Communities nach.
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14.06.2022, Stuttgart-Hohenheim
Die Pandemie hatte den Alltag vieler Familien stark verändert. Die Belastungen haben sich nachhaltig auf die Psyche vieler Jugendlicher ausgewirkt, so Antje Funcke von der Bertelsmann Stiftung.
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14.06.2022
Mit einem großen Fest hat die Akademie eine Bühne für Musik und Tanz, Essen und Gespräche auf dem Weingartener Martinsberg geboten. Wir zeigen die Eindrücke in Bildern.
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13.06.2022, Stuttgart-Hohenheim
Die 13. Tagung des Arbeitskreises für Männer- und Geschlechterforschung untersucht das Verhältnis von Männlichkeit und Natur. Viele Archetypen sind nur kulturelle Konstruktionen.
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02.06.2022, Stuttgart
Förderung des Dialogs: Wie ein Miteinander verschiedener Religionen gelingen kann, wurde bei der Veranstaltung „Religionen als Partnerinnen im Raum Stuttgart“ diskutiert.
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Medienecho I

Die Stuttgarter Zeitung berichtete über unsere Ausstellung „Betroffene zeigen Gesicht“.
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Unser Podium „Der freie Blick – wie gelingt die Aufarbeitung?“ auf dem Katholikentag
resümierte der Deutschlandfunk.
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Medienecho II

Sie alle eint der brennende Wunsch, in der Katholischen Kirche priesterlich oder diakonisch zu wirken:
Das Treffen von 44 berufenen Frauen – Autorinnen des Buches „Weil Gott es so will“ – im Tagungszentrum Hohenheim vermeldete das Onlineportal kath.ch.
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