Liebe Leserin, lieber Leser,wann gab es in der Kirchengeschichte drei Wochen, in denen die katholische Kirche solche Achterbahnfahrten erlebt hat? Sie scheint gerade dabei zu sein, sich vom Kopf auf die Füße zu stellen, auf dass der Kopf sich endlich erneuern möge! Das Gutachten zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum München-Freising, welches das schäbige Muster aus Ignoranz und Vertuschung bei Klerikern und hauptamtlich Bediensteten offenlegt bis hin zur unrühmlichen Rolle des Papa emeritus Benedikt XVI., hat Ende Januar die ganze Republik in Aufruhr versetzt. Wenige Tage später folgte das mutige Bekenntnis von mehr als 120 KollegInnen in queeren Lebensformen, die sich mit der Initiative #OutInChurch aus der Deckung wagten. Die Reaktionen waren bis in die Kirchenspitzen fast nur positiv. Dieses wechselvolle Gefühlsbad brachte dem Synodalen Weg in seiner Dritten Sitzung eine enorme Dynamik und führte zu überraschenden Beschlüssen und Richtungsentscheidungen. Die Frage, ob sich die katholische Kirche endlich aus ihren eigenen Fallen und sündhaften Verstrickungen lösen kann, wird auch beim Katholikentag vom 25. bis 29. Mai in Stuttgart im Fokus stehen. Der Bereich „Unser Glaube: Hoffnung teilen“, den ich selbst leiten darf, umfasst eine Fülle an aktuellen kirchenpolitischen Themen – so auch die Aufarbeitung des Missbrauchs. Podiumsdiskussionen, Werkstatt-Gespräche und die Foto-Ausstellung „Betroffene zeigen Gesicht“ bei uns im Foyer in Hohenheim werden sich dem widmen. Ein Akademie-Special zum Katholikentag sei deshalb hier schon angekündigt. Gewicht bekommt hier auch der Synodale Weg. Ist doch mit dem Reformprozess die Hoffnung verbunden, dass wir neu werden – besonders am Haupt und auch an den Gliedern. Herzlichst, Ihre ![]()
Dr. Verena Wodtke-Werner |
Inhalt
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Die nächsten Veranstaltungen
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16.03.2022
Online: Gemeinsam digitalAlle Menschen brauchen Zugang zu den digitalen Entwicklungen. Wie müssen etwa SeniorInnen, Menschen mit Behinderung oder MigrantInnen gestärkt werden, um eine inklusive digitale Welt in die Realität umzusetzen? Wir diskutieren die Hürden und stellen medienpädagogische Lösungsansätze vor. |
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22.03.2022 – 24.03.2022, Stuttgart-Hohenheim
Akademien im NetzDas jährliche Treffen lädt dazu ein, durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch und externe Impulse die eigenen Internetauftritte zu optimieren und zukunfts- wie nutzerorientiert zu aktualisieren. In diesem Jahr wird der Schwerpunkt auf der Professionalisierung von Online- und Hybridauftritten liegen. |
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24.03.2022 – 25.03.2022, Stuttgart-Hohenheim
15 Jahre Kirche im WebWas bleibt vom Digitalisierungsschub für eine partizipationsoffene kirchliche Kommunikationskultur? In Vorträgen, Workshops und einem Barcamp sollen diese und andere Aktualitäten zu Gesprächen anregen. DIe Tagung richtet sich an MitarbeiterInnen kirchlicher Öffentlichkeitsarbeit. |
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21.04.2022 – 23.04.2022, Stuttgart-Hohenheim
Männlichkeiten und Natur(-Verhältnisse)Männlichkeiten und Natur stehen im dialektischen Wechselverhältnis zueinander: Männlichen Tendenzen zu Zerstörung und Ausbeutung stehen Kompensations- und Harmonisierungsbestrebungen gegenüber. Die Tagung behandelt anthropologische, historische, ästhetisch-literarische Hervorbringungen und soziale Konstellationen. |
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23.05.2022 – 24.05.2022, Stuttgart-Hohenheim
Bild-fromm? Sehen, erkennen, glauben …Von KünstlerInnen gestaltete und bebilderte Bibeln eröffnen einen Zugang zu biblischen Texten. Gleichzeitig fokussieren und fixieren sie eine bestimmte Perspektive des Textes wie auch die Perspektive der BetrachterInnen auf den Text. Die Tagung geht dem Zueinander von Sehen und Glauben, von Sehen und Erkenntnis nach. |
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Aktuelles
Persönliches
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Stefanie Jebram hat zum 15. Februar die neu an der Akademie angesiedelte Stelle der Bildungsreferentin im Projekt „RespACT – Vielfalt leben. Haltung zeigen.“ für Baden-Württemberg übernommen. Das seit 2018 bestehende Projekt findet im Rahmen des geförderten Bundesprogramms des Bundesfamilienministeriums „Respekt Coaches“ statt und wird von der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB) koordiniert; die Akademie ist seit vielen Jahren Mitglied in diesem Bundesverband. Das Projekt widmet sich der primären Prävention und hat zum Ziel, Jugendliche durch politische Bildung gegen unterschiedliche Formen des Extremismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu stärken. In enger Abstimmung mit Schulen und Jugendsozialarbeit (Respekt Coaches) werden individuelle, bedarfsorientierte Projekte konzipiert und realisiert. Stefanie Jebram hat Germanistik, Soziologie und Pädagogik in Frankfurt/Main studiert. Seit 2015 betreut sie an der Akademie die Abendveranstaltungen und hat das Kinderprogramm „Schlaufuchs-Woche“ entworfen und umgesetzt. |
Stellenausschreibung
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Geschäftsstelle Stuttgart AssistentIn (m/w/d) (50%)Für die Geschäftsstelle in Stuttgart suchen wir baldmöglichst eine FachbereichsassistentIn (m/w/d) für die Themen Politik, Kirche, Interreligiöser Dialog und Gesellschaftsfragen. |
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