Liebe Leserin, lieber Leser,

der Hype um die Künstliche Intelligenz, beispielsweise um den KI-Sprachassistenten ChatGPT, ist kein Strohfeuer, sondern eher ein Flächenbrand, oder – positiv formuliert – ein rasantes Feuerwerk digitaler Innovation. Der Wettlauf der westlichen Tech-Giganten um die jeweils bessere KI droht aus dem Ruder zu laufen; Chinas staatlicher Kontrollwahn hinkt dem intelligenten „Alibaba” hinterher. Künstliche Intelligenz ist der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden; Chat-Bots werden in Suchmaschinen genauso integriert wie in die ganz normalen, allgegenwärtigen Officeprogramme; für manche Schüler:innen und Studierende gehört ChatGPT schon zum alltäglichen Handwerkszeug.

Das schwindelerregende Tempo macht Angst – nicht nur kulturpessimistischen Bedenkenträgern. Dass Italien ChatGPT vorerst gesperrt hat, hört sich rigide an. Aber auch renommierteste Wissenschaftler:innen, darunter nicht wenige KI-Expert:innen selbst, warnen vor zivilisatorischem Kontrollverlust und fordern ein Forschungsmoratorium, notfalls erzwungen durch staatlichen Eingriff.

Ist ein Moratorium das Mittel der Wahl? Die Wochenzeitung „Die Zeit“ blickt hoffnungsvoll auf Deutschland, genauer auf Katharina Zweig, „die prominenteste deutsche Stimme, wenn es um Kritik an der KI geht.“ Der von Zweig in Kaiserslautern begründete Studiengang „Sozioinformatik” drückt schon in der Bezeichnung programmatisch aus, worum es geht: Algorithmen müssen der Gesellschaft dienen, nicht der Gewinnmaximierung von Großkonzernen oder dem Selbstzweck.

Wir reden darüber mit Katharina Zweig am 8. Mai im Tagungszentrum Hohenheim, und Sie haben Gelegenheit, mitzudiskutieren.

 

Herzlichst, Ihr

 

Inhalt

Wir sind es

Klar hat es Dürren immer gegeben. Aber die Bilder, die uns aus Italien, Frankreich, Spanien erreichen, zeigen so drastisch wie nie: auch Europa ist überhitzt. In den Alpen fehlt Schnee – im Süden vertrocknet der Po. Spaniens Landwirtschaft saugt für „unsere“ Gurken, Erdbeeren, Tomaten das Grundwasser so gründlich ab, dass Ver-Wüstung droht. Was bleibt unseren Kindern – außer Problemen, für die sie nichts können, mit denen wir sie aber alleinlassen? Ein „War-auch-schon-immer-so“ ist in diesem Falle zynisch. Natur- oder gar gottgegeben wie früher einmal sind Katastrophen heute nur zum Teil. Der Rest ist menschliches Versagen. Unseres.

Die nächsten Veranstaltungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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04.04.2023
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Medienecho

Wie sollen sich die Kirchen im Internet und in den Sozialen Medien präsentieren? Nachdem „Kirche im Web", das traditionelle Jahrestreffen, diesmal als Präsenzveranstaltung abgesagt werden musste, haben die Organisator:innen ein alternatives Online-Angebot  gemacht – das rund 70 Teilnehmende ansprach.

Zum Schluss

Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag.
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.

Aus: Ludwig Uhland, Frühlingsglaube (1815)

 

 



 
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