Liebe Leserin, lieber Leser,

nach der Veröffentlichung der Missbrauchsfälle am katholischen Canisius-Kolleg in Berlin 2010 ist ein erschütterndes Ausmaß von sexueller Gewalt innerhalb der Kirche bekannt geworden. Die Folgen sind unübersehbar. Ob sie auch unüberwindbar sind?

Seit nunmehr zwölf Jahren gibt es binnenkirchliche Anstrengungen, Sachverhalte aufzuklären und Vertuschungen aufzudecken. Missbrauchsgutachten wurden in Auftrag gegeben und teilweise bereits veröffentlicht. Jede weitere der unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchungen – die von einer höheren Dunkelziffer an Betroffenen ausgehen – belegt: die systemischen Fehler der kirchlichen Strukturen wiegen schwer.

Die Amtskirche muss umdenken und sich neu aufstellen, anders wird die Kirche nicht an Glaubwürdigkeit gewinnen. Die Diözesen haben zusammen mit dem bisherigen Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (Johannes-Wilhelm Rörigs Nachfolgerin Kerstin Claus hat das Amt im April übernommen) Vorgehensweisen erarbeitet mit einem Schwerpunkt auf der Prävention. Jede Diözese hat ein Schutzkonzept erstellt, welches bis in die kleinsten kirchlichen Institutionen umgesetzt werden muss. Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!

Die von uns konzipierte, dokumentarische Ausstellung „Betroffene zeigen Gesicht", die im Tagungszentrum Hohenheim beginnend mit dem Katholikentag in Stuttgart gezeigt wird, blickt hinter die Erhebungen der Gutachten, denn hinter jeder Zahl steckt ein Mensch. Betroffene haben für die Ausstellung ihre eigenen Kinderfotos aus der Zeit des Missbrauchs zur Verfügung gestellt. Die  begleitenden Zitate verdeutlichen die biografischen Brüche und lebensprägenden Folgen durch die Gewalterfahrungen. Jedes einzelne Foto ist ein Menetekel!

Herzlichst, Ihre

 

Inhalt

Frauen ins Amt!

Schwester Philippa Rath spricht Klartext. Papst Franziskus und die katholischen Spitzenvertreter in Deutschland könnten nicht nur viel mehr für die Aufwertung der Frauen in der Kirche tun – sie müssen es auch, zeigt sich die Benediktinerin bei SWR1 Leute überzeugt. Mit dem Theologen Burkhard Hose spricht sie in unserem Video-Interview über das gemeinsame Buch „Frauen ins Amt!“, in dem sich Männer mit dem Anliegen der Frauen solidarisieren. Klarer geht's nicht.

 

Die nächsten Veranstaltungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Aktuelles

 
15.04.2022
Die Akademie hatte mit dem Men-Preis die Verständigung mit Russland gefördert. Seit Putins Angriff auf die Ukraine herrscht Sprachlosigkeit, so Abraham Kustermann und Rainer Öhlschläger.
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06.04.2022
In dem neuen Buch von Schwester Philippa Rath und dem Theologen Burkard Hose solidarisieren sich Männer in kirchlichen Ämtern mit dem Anliegen zum Priesteramt berufener Frauen.
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04.04.2022
Videos und Texte zu Fragen und Ergebnissen des christlich-islamischen Dialogs präsentiert die neue Homepage des Theologischen Forums Christentum – Islam.
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31.03.2022
Vor der Tagung „Echt männlich – echt stark!?“ spricht die Sprach- und Politikwissenschaftlerin Dr. Heidi Süß über Geschlechterrollen im Rap und deren Einfluss auf Kinder und Jugendliche.
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30.03.2022
Frauen in Ämtern der Kirche – ein Thema bei der Frühjahrssitzung des Kuratoriums, in dem Katholik*innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Akademiearbeit begleiten.
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28.03.2022
Mix aus Verschwörungstheorien: Die Online-Tagung „Islamismus in Deutschland – Quo Vadis?“ diskutiert unter anderem aktuelle Entwicklungen in extremistischen Strömungen.
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15.03.2022
Die Tagung „Die jüdische Familie in der Frühen Neuzeit“ knüpft an die Bedeutung der Fragen nach der Herkunft für die Konstruktion der eigenen Identität innerhalb der jüdischen Geschichte an.
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Publikation

 

Neuerscheinung

E-Book zur männerbezogenen Suizidprävention

Den Problemen ein Ende setzen – nicht dem Leben! Suizidrisiko und Suizidprävention bei Männern

Die Angebote der Suizidprävention und der Krisenberatung müssen so weiterentwickelt werden, dass Männer besser als bisher geschützt, in ihren sozialen Bezügen gestärkt und „im Leben gehalten“ werden. In dem Projekt „Männerbezogene Suizidprävention“ – u.a. unterstützt von der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und männer.bw | Forum Männer und Väter in Baden-Württemberg – wurden dazu Erfahrungen guter, gelingender Praxis aufbereitet.

Das Buch zur männerbezogenen Suizidprävention enthält wichtige Basisinformationen, bündelt die Projekterfahrungen und unterstützt Fachkräfte darin, sich Männern im Kontext von Krisenberatung und Suizidprävention erfolgreich zuzuwenden.

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