Bedingt urteilsfähig
Die Verwaltungsgerichte werden derzeit von einer nie dagewesenen Welle von Asylverfahren überrollt. Die damit verbundenen Probleme werden vor allem bei jungen Richtern abgeladen.
25. Fortbildungstagung für Verwaltungsrichterinnen und -richter
Anfrage Warteliste - Online-Anmeldung nicht mehr möglich
Die Verwaltungsgerichte werden derzeit von einer nie dagewesenen Welle von Asylverfahren überrollt. Die damit verbundenen Probleme werden vor allem bei jungen Richtern abgeladen.
Nach dem Anstieg der Zahlen der durch die Verwaltungsbehörden getroffenen zumindest teilweise ablehnenden Entscheidungen sind auch die Zahlen der Gerichtsverfahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz angestiegen. Damit sind die Verwaltungsgerichte deutlich mehr mit Verfahren befasst, die aufwändige Fragen der Situation im Herkunftsland und der materiellen Voraussetzungen des Schutzes aufwerfen. Auch Richterinnen und Richter sind damit dem Spannungsverhältnis zwischen der notwendigen Ermittlungs- und Reflexionstiefe einerseits und quantitativem Verfahrensdruck andererseits ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund sollen zunächst die damit verbundenen ethischen Fragen reflektiert werden. Ein häufig genanntes Element der Verfahrensbeschleunigung ist die Verwendung von Konzepten sicherer Staaten, deren Voraussetzungen genauer beleuchtet werden sollen. Danach soll das quantitativ und politisch besonders bedeutsame Herkunftsland Afghanistan einen Schwerpunkt der Veranstaltung bilden, indem die Herkunftslandsituation ebenso wie die Entscheidungspraxis der Gerichte zu diesem Herkunftsland genauer unter die Lupe genommen werden. In der Anwendung des materiellen Rechts durch die Gerichte stehen momentan häufig die interne Schutzalternative und die Wehrdienstentziehung im Fokus und sollen im Rahmen der Tagung eingehend diskutiert werden. Daneben sollen aktuelle Entwicklungen aus der Praxis des Bundesverwaltungsgerichts, einschließlich der für das Dublin-System relevanten Fragen, sowie des EuGH und des EGMR aufgenommen werden.
Sie sind herzlich nach Stuttgart-Hohenheim eingeladen.
Donnerstag, 16. November 2017
16:00 - 17:00 Uhr
Gedanken zum richterlichen Ethos in Asylverfahren
Dr. Ulrich Maidowski, Bundesverfassungsgericht, Karlsruhe
Gleichzeitig letzter Beitrag zur Fortbildungsveranstaltung
„Einführung in die Grundlagen des Flüchtlingsrecht – Tagung
für junge Richterinnen und Richter“
17:00 - 17:15 Uhr
Begrüßung
17:15 - 18:00 Uhr
Voraussetzungen der internen Schutzalternative – rechtliche und tatsächliche Herausforderungen
Prof. Dr. Harald Dörig, Bundesverwaltungsgericht, Leipzig
18:00 - 19:00 Uhr
Probleme aus der verwaltungsgerichtlichen Praxis zu Afghanistan in D, A und CH
– Ralph Göbel-Zimmermann, Verwaltungsgericht Wiesbaden
– Peter Hammer, Bundesverwaltungsgericht Österreich, Wien
– Susanne Bolz, Bundesverwaltungsgericht Schweiz, St. Gallen
19:00 -19:30 Uhr
Abendessen
19:30 - 21:00 Uhr
Internationaler Schutzbedarf von aus Afghanistan geflüchteten Personen
Aurvasi Patel, UNHCR Afghanistan, Kabul
Freitag, 17. November 2017
ab 8:00 Uhr
Frühstück
9:00 Uhr
Morgenimpuls
anschließend
Neuere Praxis des Bundesverwaltungsgerichts (einschließlich der Dublin-Vorlagen beim EuGH)
Prof. Dr. Uwe Berlit, Bundesverwaltungsgericht, Leipzig
10:00 - 10:30 Uhr
Kaffeepause
10:30 - 11:30 Uhr
Neue Rechtsprechung von EuGH und EGMR
Dr. Bertold Huber, Frankfurt
RA Dr. Matthias Lehnert, Berlin
11:30 - 13.00 Uhr
Entziehung vom Wehrdienst – dogmatische Überlegungen und Praxis zu den Herkunftsländern Syrien und Eritrea
Katrin Lehmann, Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Kassel
Friederike Foltz, UNHCR
13:00 Uhr
Mittagessen und Tagungsende
Klaus Barwig
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Dr. Roland Bank
UNHCR Berlin
Friederike Foltz
UNHCR Berlin
Dr. Bertold Huber
Vorsitzender Richter am VG a.D. Frankfurt am Main
Tagungskosten - inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ 127,00 €
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 121,00 €
- inkl. Verpflegung (ohne Übernachtung)
92,00 €
Anmeldung und Rückfragen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Assistenz: Sabine Ilfrich
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640-721; Fax: +49 711 1640-821
E-Mail: ilfrich@akademie-rs.de
Die Anmeldung zur Tagung erbitten wir schriftlich (Anmeldeformular, Fax, E-Mail) oder online unter www.akademie-rs.de spätestens bis zum 5.11.2017. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bitte kommen Sie nicht unangemeldet zur Tagung! Bei Rücktritt von der Anmeldung vom 6.-14.11.2016 (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die Hälfte der Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von den Stornogebühren.
Tagungshaus und Anreise Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Tagungszentrum Hohenheim –
Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart
Tel: +49 711 451034 600; Fax: +49 711 451034 898
Das Tagungszentrum liegt in der Nähe der Universität Hohenheim. Ab Stuttgart Hauptbahnhof (U5, U6, U12) bis Möhringen, von dort mit der U3 bis Plieningen. Bei Anreise mit der S-Bahn (S1, S2, S3) bis Vaihingen, dann Stadtbahn (U3) bis Plieningen. Von der Endstation sind es noch 300 Meter zur Paracelsusstraße (zunächst weiter in Fahrtrichtung, im Kreuzungsbereich / Kreisverkehr die Hauptstraße überqueren, dann sofort rechts).
AutofahrerInnen, die über die Autobahn A 8 aus Richtung Ulm oder Karlsruhe anreisen: Ausfahrt 53a „Flughafen/Messe“ in Richtung Plieningen. Hauptstraße durch Plieningen bis zur Abzweigung „Universität Hohenheim“. Am Kreisverkehr bei der Gaststätte „Wirtshaus Garbe“ scharf rechts in die Paracelsusstraße.
Vom Flughafen Stuttgart zum Tagungszentrum benötigen Sie ca. 15 Minuten (Taxi/Buslinie 79).
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Fachbereichsleiter im Ruhestand
Fachbereich Migration - Menschenrechte - Nachhaltigkeit
Tel.: +49 711 1640 761
E-Mail Kurzbiografie / Veröffentlichungen