In den meisten Ländern Mittel- und Osteuropas wirft die totalitäre Vergangenheit des 20. Jahrhunderts bis heute lange Schatten.
Die Akademie-Tagung, die im Rahmen der Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion stattfindet, möchte ein differenziertes Verständnis für die Systematik und die über Generationen wirkenden individuellen und gesellschaftlichen Folgen von Gewalterfahrungen entwickeln.
Anhand von vier Länderbeispielen werden Aufarbeitungs-Prozesse nachgezeichnet. Die Referentinnen und Referenten berichten zur Armenien-Frage sowie zur Situation in Polen, in der Ukraine und in Bosnien und Herzegowina und stellen die Fragen: Welche Konsequenzen haben die Gewalterfahrungen? Wie gestalten sich Aufarbeitungsprozesse? Welche Schwierigkeiten zeigen sich? Welchen Beitrag leisten die Kirchen?
Das abschließende Podium diskutiert Bedeutung und Perspektiven eines gemeinsamen Erinnerns: Wie soll mit den vielfältigen Formen und Traditionen des Erinnerns umgegangen werden? Kann – nach allen Verwundungen – eine gemeinsame Geschichte erzählt werden? Welchen Stellenwert messen die europäischen Gesellschaften dem gemeinsamen Erinnern bei? Welche Bedeutung hat es für den Zusammenhalt Europas?